Als Fahrer im Hilfskonvoi: „Jede Fahrt ist neu, jede Fahrt ist spannend!“

Am 30.06.2014

Von Peter Hoffmann, DRK-Mitarbeiter im In- und Ausland sowie Hilfskonvoi-Fahrer für das DRK

Ich bin bereits seit 40 Jahren ehrenamtlich für das Rote Kreuz tätig. Als Jugendlicher wurde ich angesprochen, ob ich nicht bei der Wasserwacht mitmachen will. Da bin ich noch heute. Vor circa zehn Jahren hat es mich dann ins Ausland gezogen, und schließlich zu den Fahrten der Hilfskonvois. Die lassen mich seither nicht los. Jede Fahrt ist neu, jede Fahrt ist spannend.

Im Ausland war ich bereits in Pakistan, Tunesien, Jordanien, Haiti, für Syrien und zuletzt in die Ukraine im Einsatz. In Haiti war ich mitunter für die gesamte Organisation der LKWs zuständig. Zuletzt koordinierte ich 40 LKWs und ein riesiges Lagerhaus.

Jede Fahrt hat ihre eigenen Sicherheitstücken. Auf der Fahrt in die Ukraine habe ich den Konvoi geleitet. Einen derart großen Hilfskonvoi hatte ich noch nicht geführt, und so bestand meine größte Herausforderung darin 21 Mitarbeiter zu leiten. Natürlich haben wir versucht, alles im Voraus detailliert zu planen. Allerdings gibt es immer ein paar Sachen, die man nicht vorausschauen kann. Und tatsächlich ist bisher noch keine Fahrt, bei der ich dabei war, zu 100 Prozent nach Plan erfolgt. Verzögerungen muss man immer in Kauf nehmen. In der Ukraine haben wir zum Beispiel deutlich mehr Zeit beim Zoll benötigt als gedacht. Dafür waren die Straßenverhältnisse von ihrer Beschaffenheit wider Erwarten gut. Man muss einfach flexibel in diesem Job sein. Für mich macht genau das einen Teil der Spannung aus.

Hilfskonvoi in die Ukraine: Teamaufnahme (Foto: © Michael Gottschalk/photothek.net)
Hilfskonvoi in die Ukraine: Teamaufnahme (Foto: © Michael Gottschalk/photothek.net)

2012 war ich als Fahrer für einen drei Fahrzeuge starken Konvoi für Syrien dabei. Alles war bis zuletzt vom Deutschen Roten Kreuz durchgeplant. Eine Nacht vorher kam dann die Ansage, den Konvoi nach Südspanien und nicht nach Süditalien zu fahren. Von dort sollte er per Schiff nach Syrien gehen. Für uns hieß das komplett unvorbereitet zu fahren. Das sind ganz andere Strecken. Und wir hatten tatsächlich auch Glück. Sonntagabend kamen wir im Hafengelände an. Ab Montag früh wurde der Hafen abgeriegelt, da die Formel-1-Rennstrecke den Hafen umschließt. Für uns hätte es bedeutet, dass wir erst eine Woche später, nämlich nach dem Formel-1-Rennen am nächsten Wochenende, auf das Hafengelände gelangt wären. Das hatten wir natürlich aufgrund der kurzfristigen Streckenänderung nicht geprüft.

LKW-Überführung für Syrien in Valencia.
LKW-Überführung für Syrien in Valencia. (Foto: © Peter Hoffmann)

Bei meinem letzten Einsatz in der Ukraine war es für mich auch extrem wichtig meine Leute zu schützen. Ich bin überwiegend in Gebieten, die von Naturkatastrophen betroffen sind, im Einsatz. In diesen Gebieten sieht man, wo die Gefahren sind. In der Ukraine, in der Unruhen in der Bevölkerung vorherrschen können, ist dem nicht so. Hier hatten wir klar vorgegeben, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Lieber einen Schritt rückwärtsgehen, als einen zu weit vorwärts. Das ist wichtig, damit wir selbst sicher sind und natürlich auch mit dem Konvoi ankommen, um den betroffenen Menschen helfen zu können.

Über die Fahrt in die Ukraine sprach das DRK mit Peter Hoffmann im Interview.

10 Kommentare zu “Als Fahrer im Hilfskonvoi: „Jede Fahrt ist neu, jede Fahrt ist spannend!“

  1. Hut ab vor den Leistungen um anderen zu helfen. Auch ich würde gerne meine Fähigkeiten bei einem Konvoi ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Ich habe den Führerschein Klasse C/CE, bin zeitlich flexibel und kann auch ordenrlich zupacken. Außerdem besitze ich Organisationstalent und Probleme stellen für mich allenfalls eine Herausforderung dar. Würde mich über ein Feedback freuen.

    1. Lieber Herr Herbrand, wir freuen uns sehr über Ihr Interesse, uns zu unterstützen!
      Das Deutsche Rote Kreuz versucht meistens, die benötigten Hilfsgüter direkt vor Ort zu beschaffen. Nur in Ausnahmefällen senden wir deshalb von Deutschland aus Hilfskonvois auf den Weg. Aber es gibt noch ganz viele andere Einsatzmöglichkeiten. Am besten wenden Sie sich dazu an Ihren zuständigen Kreisverband:
      http://www.drk.de/adressen/kreisverbaende.html
      Auch wir freuen uns immer über ein Feddback, danke!
      Das DRK-Webteam

  2. Hut ab vor den Leistungen um anderen zu helfen. Auch ich würde gerne meine Fähigkeiten bei einem Konvoi ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Ich habe den Führerschein Klasse C/CE, DE und kann auch ordenrlich zupacken. Außerdem besitze ich Organisationstalent und neue Aufgaben auch ungeplant sind meine Stärke.
    Flexibilität, hohe Sozialkompetenz, Englisch fliessend, polnisch mittelmaessig bringe ich mich, sowie wenn
    bnötig die digitale Fahrescheibe……..sagen Sie wann und wohin es geht……..:-)
    Gruß Martin

    1. Hallo Martin,
      ganz vielen Dank für Dein Angebot.
      Am besten Du schaust mal online, wie man sich beim DRK bewerben kann. Oder frage auch Deinen Kreisverband, ob sie Dir Infos geben können.

      DRK-Stellenbörse für internationale Aufgaben:

      http://www.drk.de/ueber-uns/stellenboerse/drk-international-vacancies.html

      Für nationale Aufgaben:
      https://www.drk.de/ueber-uns/stellenboerse/stellenboerse-hauptamtlich.html

      Viel Glück und viele Grüße
      vom DRK-Webteam

  3. Moin,
    ich würde gerne eine Aufgabe als Fahrer Klasse C / CE übernehmen und mich über die entsprechenden Konditionen , in einem persönlichem Gespräch erörtern.
    MfG
    F. Meyer

    1. Hallo Michael,

      vielen Dank für Deine Nachricht und Dein Interesse!

      Es gibt beim DRK verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit und die kannst Du hier in unserer Stellenbörse finden:
      https://www.drk.de/mitwirken/stellenboerse/

      Aber es lohnt sich vielleicht auch bei Deinem DRK-Kreisverband vor Ort nachzufragen.

      Wir wünschen Dir viel Erfolg!

      Dein DRK Onlineteam

  4. Bin LKW-Fahrer und verrentet. Habe keine Zeitnot aber bin im Besitz einer Fahrerkarte bis 10/24, und dem Führer-schein C+CE.
    Habe keine Verdienstinteresse und würde mich an einem Hilfstransport in die Türkei beteiligen. War 18 Jahre unfallfrei in ganz Europa und zu allen Jahreszeiten unterwegs.

    1. Lieber Herr Stork,

      vielen Dank für Ihr freundliches Angebot!
      Bitte haben Sie Verständnis, aber in das Krisengebiet senden wir als DRK nur ausgebildete und speziell vorbereitete Rotkreuzmitarbeiter. Wir sind ja auch für deren Sicherheit verantwortlich.

      Wir raten dringend davon ab, selbst dorthin zu fahren. Neben der Gefahr von Nachbeben ist dort nicht sicher, ob man selbst genügend mit dem Lebensnotwendigen versorgt wäre. Möglicherweise behindert das die Rettungsarbeiten noch zusätzlich.

      Dennoch gibt es immer wieder spannende Möglichkeiten der Mitarbeit beim DRK. Auf dieser Seite finden Sie vielleicht das Passende für Sie:
      https://www.drk.de/mitwirken/ehrenamt/vielseitig-flexibel-und-sinnvoll-weitere-einsatzmoeglichkeiten-beim-drk/

      Viele Grüße und alles Gute vom DRK Onlineteam!

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