Bangladesch: ”Meine Arbeit gibt mir Seelenfrieden”

Am 17.08.2017 von Anita Moushumi

Foto: Menschen in überfluteten Bambusunterständen

Seit der achten Klasse bin ich hier in Bangladesch nun schon Teil der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Stets konnte ich mich vielseitig einbringen, um Menschen zu helfen. Ich habe Flutnothilfe geleistet und bei Wiederaufbaumaßnahmen mitgewirkt. Ich habe Menschen während einer Kältewelle geholfen, an einem Impfprogramm und einer Jugendkampagne mitgearbeitet. Auch in der Schule und an der Uni habe ich immer wieder Erste Hilfe geleistet.

Mich in der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu engagieren, gibt mir Seelenfrieden. Es hilft mir, Menschen zu erreichen. Jetzt gerade arbeite ich mit dem Deutschen Roten Kreuz an einem Forecast-based Financing-Projekt zur Bekämpfung der Folgen von klimabedingten Naturkatastrophen in Bogra. Ein Pilotprojekt. In diesem Projekt nutzen wir Wettervorhersagen, um die Menschen zu unterstützen, sich für eine Katastrophe zu wappnen. Dazu führen wir Befragungen durch und fassen relevante Daten zusammen, damit die Betroffenen informiert, aber auch Hilfsempfänger ausgewählt werden können.

Zahlreiche Häuser stehen nach der Überschwemmung in Bangladesch unter Wasser. Die Menschen improvisieren, um ihren Alltag so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.

Vor kurzem erst sind die Flüsse hier wieder übergetreten und haben Häuser wie Felder überschwemmt. Weil wir das aufgrund unserer Projektarbeit rechtzeitig wussten, haben wir per Handy kleinere Geldbeträge an mehr als 1.700 Familien übermittelt. Die Familien konnten ganz nach ihrem persönlichen Bedarf entscheiden, was sie dafür kaufen, z.B. Nahrungsmittel, Fahrscheine oder wasserfeste Kleidung. Selbst etwas tun zu können, um sich zu vorzubereiten, hilft den Menschen sehr.

Insgesamt – also auch außerhalb unseres Projektgebiets – sind von den Folgen der Überschwemmung über 300.000 Familien in 19 Distrikten betroffen. Mehr als 9.300 Häuser wurden zerstört und 7.400 Menschen haben Unterschlupf in den öffentlichen Schutzbauten gefunden. Ende Juli wurden 14 Todesfälle bestätigt. Jeder Tote ist einer zuviel. Umso wichtiger ist es, vorausschauende Projekte wie das Forecast-based Financing-Projekt vom DRK und dem Deutschen Auswärtigen Amt zu fördern und weiterzuentwickeln.

Unter anderem nutzen die Famlien das Geld vom DRK, um sich Lebensmittel zu kaufen und so die schwerste Zeit zu überbrücken
Unter anderem nutzen die Famlien das Geld vom DRK, um sich Lebensmittel zu kaufen und so die schwerste Zeit zu überbrücken. Foto: Tanvir Ahmed Rezvi/DRK

Als Freiwillige an einem solchen Vorhaben teilzunehmen, ist eine tolle Erfahrung. Für mich hat das Projekt zweifellos einen sehr guten, innovativen Ansatz. Ich danke dem Deutschen Roten Kreuz aufrichtig dafür und bin stolz, eine Freiwillige beim Bangladeschischen Roten Halbmond zu sein und humanitäre Hilfe zu leisten.

» Helfen Sie uns zu helfen – mit Ihrer Spende!

Erfahren Sie mehr über die Arbeit des DRK in Bangladesch:

» News zu den Überschwemmungen in Südasien (17.08.2017)
» Hilfe zur Klimaanpassung
» Katastrophenvorsorge für Schulkinder

Geschrieben von:

Eine Frau mit DRK-Schirmmuetze Anita Moushumi

Die 26-jährige Anita Moushumi engagiert sich seit ihrer Jugend beim Bangladeschischen Roten Halbmond.

1 Kommentar zu “Bangladesch: ”Meine Arbeit gibt mir Seelenfrieden”

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