”…diese Verbesserungen jetzt zu sehen, das macht mich froh”

Am 18.07.2016 von DRK-Team

Seit Frühjahr 2016 untersützt das DRK gemeinsam mit dem Finnischen Roten Kreuz die Gesundheitsversorgung in Somalia. Drei Frauen aus der somalischen Provinz Dilla stellen sich hier vor, verraten  ihre Wünsche und Hoffnungen und sie erzählen, wie wichtig die Gesundheitsstation für sie ist, die das DRK nun fördert.

Halima Abdullahi Aden

Halima-Abdullahi-Aden
Halima-Abdullahi-Aden

”Mein Name ist Halima Abdullahi Aden. Ich lebe als Witwe mit sieben Kindern in der Provinz Dilla und bin eine der Freiwilligen der Mutter-Kind-Gesundheitsstation hier. Wenn es diese Klinik nicht gebe, stünden Mütter vor vielen Problemen: Komplikationen bei der Geburt; Blutungen, die zum Tod führen; akute Mangelernährung der Kinder; fehlende Impfungen; mangelnde Gesundheitsfürsorge und vieles andere.

Ich sage den Menschen immer, dass diese Klinik für sie kostenfrei ist und sie so mit ihren Kindern hierher kommen. Ich ermuntere die Mütter, ihre Babys nach der Geburt zu stillen. Außerdem schaffen wir hier Bewusstsein über die weibliche Beschneidung. Früher haben wir nicht genug über dieses Thema gewusst. Die Genitalverstümmelung ist ein großes Problem gewesen und die Menschen waren blind für die gesundheitlichen Probleme, die sie den jungen Mädchen verursachte. Aber schließlich haben Freiwillige die Öffentlichkeit informiert und die Zahl der weiblichen Beschneidungen ist gesunken.

Drei Dinge wünschen wir uns: Das sind Gesundheitseinrichtungen, Wasserversorgung und Arzneimittel, die auch für die Menschen in abgelegenen Gebieten verfügbar sind.

Was mich glücklich macht, ist, dass benachteiligte Frauen und Kinder jetzt eine Klinik haben, wo sie Unterstützung und Fürsorge erhalten. Vorher hatten sie sehr viele Probleme und diese Verbesserungen jetzt zu sehen, das macht mich froh.”

Halima Mahmud Hadi

“Ich bin Halima Mahmoud Hadi und habe zwei Jahre lang in der Mutter-Kind-Station in Dilla gearbeitet. Ich bin Hebamme und es ist meine Aufgabe, Mütter während der Schwangerschaft, der Geburt, aber auch danach zu betreuen und zu untersützen.

Halima-Mahmoud-Hadi
Halima-Mahmoud-Hadi

Die drei wichtigsten Bedürfnisse, die junge Frauen hier haben, sind: genug Wissen zu erhalten, mehr Ausbildung und Fertigkeiten sowie einen Ort, wo sie üben können.

Der Unterschied zwischen meiner Mutter und mir  ist, dass es keine Gesundheitseinrichtungen gab, als sie jung war. Sie hatte nicht genug Bildung. Heute findet man Gesundheitseinrichtungen mit jungem und gut ausgebildetem Personal. Zu ihrer Zeit gab es das alles nicht. Das ist ein großer Unterschied. Ich bin guter Hoffnung, dass meine Tochter einmal mehr Wandel erleben und bessere Möglichkeiten haben wird, als wir sie hatten.”

Adar Ahmed Omar

Ich heiße Adar Ahmed Omar und lebe in der Provinz Dilla. Ich möchte, dass Dilla sauber, gesund und florierend ist. Stets denke ich darüber nach, wie man unsere Gemeinde um etwas Neues und Nützliches bereichern kann. Ein Beispiel ist diese Klinik, dessen Bau wir unterstützt haben, auch einen Zaun haben wir darum gebaut. Wir sind sehr glücklich, unsere Arbeit mit dem DRK fortzusetzen. Wir heißen das Rote Kreuz herzlich willkommen, weil wir von dieser Gesundheitseinrichtung profitieren und wir hoffen, dass es fehlende Teile ergänzt.

Adar-Ahmed-Omar
Adar-Ahmed-Omar

Ich spreche immer für Frauen und Kinder und wünsche mir in jeder Hinsicht Fortschritt für meine Gemeinde. Zum Beispiel wäre es wichtig, mehr Wasserstellen zu haben und mehr Bewusstsein über die weibliche Beschneidung zu schaffen, auch Bewusstsein über Hygiene und Abwasserversorgung.

Vorher war an diesem Ort nichts. Die Menschen ließen ihre Tiere hier weiden, aber als die Gemeinde Dilla zusammenkam und ihre Ideen teilte, wurde diese Gesundheitsstation gebaut. Wir haben Geld gesammelt und nach einiger Zeit hatten wir genug, um sie zu errichten. Was uns nun noch fehlt, sind Räume für stationäre Behandlungen, wir müssen dazu anbauen. Momentan ist es für die Mutter-Kinder-Fürsorge, aber es gibt eben auch ältere Personen und andere, die Hilfe benötigen.

Heute haben junge Frauen gute Bedingungen und sollten dafür dankbar sein. Damals haben wir unsere Kinder Zuhause geboren. Wir hatten viele Probleme – Blutungen und Mütter, die bei der Geburt verstorben sind. Während der Geburt wurden unsterile Instrumente genutzt, Mütter wie Kinder sind durch diese unhygienischen Umstände gestorben. Sogar Hebammen hatten nicht genug Fertigkeiten und Instrumente. Wenn heute eine Frau ein Kind gebärt, sind viele Dinge verfügbar, die helfen: Mobiltelefone, Krankenhäuser, Krankenwagen, ausgebildetes Personal. Selbst im Falle einer Komplikation, wird die Frau zum nächsten Krankenhaus überwiesen. Denn ein Krankenfahrzeug steht in der Klinik bereit.

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» Erfahren Sie mehr über die DRK-Hilfe in Somalia.

Fotos: Aapo Huhta / Finnisches Rotes Kreuz

Geschrieben von:

DRK-Team

Als DRK-Team stellen unter anderem die Mitarbeiter/innen der Online-Redaktion des Deutschen Roten Kreuzen Persönlichkeiten, Kollegen oder Schicksale vor und führen Interviews.

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