Von Mark Hofmann, Delegierter des DRK auf den Philippinen
Taifun „Haiyan“ hat eine doppelt verheerende Wirkung hinterlassen. Das ist so ziemlich das erste, was ich bei meiner Ankunft in der Visayas Region auf den Philippinen denke. Hier wurden die Bewohner am 15. Oktober 2013 um 8 Uhr morgens von einem Erdbeben der Stärke 7,2 heimgesucht. Das Erdbeben zerstörte Häuser, Schulen, Straßen – der Taifun am 8. November 2013 nahm den Erdbebenopfern die Hoffnung auf schnelle, ausgedehnte Hilfe.
Um die 3,2 Millionen Menschen sind von dieser Naturkatastrophe betroffen. Der Insel Bohol sehe ich die Zerstörungen bei meiner Ankunft direkt an – hier liegt das Epizentrum. 671.779 Familien in den Provinzen Bohol, Cebu und Siquijor haben direkt mit den Schäden zu kämpfen. 71.219 Häuser beschädigt. Davon sind 11.180 nicht mehr zu reparieren, 60.039 Häuser sind teilweise zerstört. So die offiziellen Zahlen. Private Häuser, Schulen und Einrichtungen sind total deformiert, teilweise gar nicht wiederzuerkennen, auch die Wasser- oder/und Stromversorgung ist unterbrochen. Straßen und Brücken sind entweder durch das Beben selbst oder infolge mehrerer Murenabgänge zerstört. Viele der Hänge in dem hügeligen Gebiet sind mit Rissen durchzogen, so dass eine Folgegefahr davon ausgeht. Etliche der kleinen Orte müssen wir deshalb an anderer Stelle wieder aufbauen.
Entlang der Bruchlinie sind einige Dörfer komplett zerstört.
Foto: Mark Hofmann
DRK-Delegierter Mark Hofmann besucht eine vom Erdbeben beschädigte Schule in Inabanga, einer philippinischen Stadtgemeinde in Bohol.
Foto: Jeffrey Sinio.
Hilfe für die Erdbeben-Opfer
Das Deutsche Rote Kreuz hat inzwischen auf Bohol schon 2.000 Familien (ca. 10.000 Betroffene) mit Hilfsgütern wie Schlafmatten, Decken, Wasserbehälter und Hygiene-Materialien versorgt. Kurz vor Weihnachten konnten wir drei Wassertanks von je 2.000 Liter Fassungsvermögen in unterschiedlichen Regionen installieren und deren Befüllung mit Trinkwasser organisieren. Die Installationsarbeiten werden mit einem „Cash-for-work-Programm“ durchgeführt.
DRK-Delegierter Mark Hofmann trifft sich mit Entscheidungsträgern an dem Ort, an dem die Wassertanks in Inabanga aufgebaut werden sollen.
Foto: Jeffrey Sinio.
Die Wassergeber werden mithilfe des Cash-for-work-Programms installiert.
Foto: Karen Dongallo.
Die Opfer des Bebens holen das erste Wasser an der Ausgabe.
Foto: Karen Dongallo.
Dank des „Cash-for-work-Programms“ fließt etwas Geld zu den betroffenen Menschen. Bisher müssen die Opfer in den von der Wasserversorgung abgetrennten Gebieten das Trinkwasser von Händlern teuer kaufen (bei einem monatlichen Einkommen von ca. 150 Euro). Noch im Januar werden wir 1.000 Hilfspakete unter anderem mit Hammer, Säge und Nägeln verteilen. Wir wollen erreichen, dass die Menschen selbst Reparaturen durchführen. Außerdem klären wir rund 2.000 Familien über Hygienemaßnahmen auf, und stellen 17 Wasser- oder Sanitärversorgungen wieder her.
Die Rucksäcke des DRK finden ihre Weiterverwendung als Schultasche.
Foto: Mark Hofmann.
Vergesst nicht die Erdbebenopfer!
Bei einem direkten Vergleich der Zahlen aus den Berichten von den Schäden von „Haiyan“, scheint das Erdbeben klein und fast harmlos. Für die Opfer des Erdbebens ist das kein Trost. Für sie spielt es keine Rolle, ob ihr Haus von einem Taifun oder einem Beben zerstört wurde. Auch sie müssen ihr Leben neu ordnen, ihre Häuser neu aufbauen und mit ihrem bewundernswerten Optimismus die Probleme des schwierigen Alltags meistern.
Umso wichtiger ist die längerfristige Planung in dem Gebiet durch Hilfsorganisationen, wie dem Deutschen Roten Kreuz. Denn viele der Organisationen sind in die von „Haiyan“ betroffenen Gebiete abgewandert.
Sehr geehrter Herr Hofman,
ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit über den Taifun Haiyan und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weitere Informationen über die Evakulierung, die Sicherheitsmaßen sowie den momentanen Wiederaufbau zukommen lassen könnten.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Kneller
Hallo Julia Kneller,
könnten Sie bitte Ihre Anfrage präzisieren?
Das DRK selbst hat keinen Beitrag an der Evakuierung geleistet. Hier stellt sich die Frage, ob wir Ihnen überhaupt helfen können.Für Ihre weiteren Themen benötigen wir konkretere Ausführungen, welche Informationen Sie genau benötigen.
Beste Grüße
DRK-Webteam