Flüchtlinge in Jordanien: Zwei Mädchen – eine Freundschaft

Am 26.07.2018 von Rikke Østergård

Foto: zwei Mädchen in Jordanien

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Zwei Mädchen. Zwei Geschichten. Eine Freundschaft. Mais, die aus Jordanien stammt, und die aus Syrien geflüchtete Reema sind beste Freundinnen. In der Schule haben sie sich gefunden, um nun zusammen zu lachen, zu wachsen und sich beizustehen.

Foto: zwei kichernde Mädchen in Jordanien
Mais (l.) und Reema (r.) sind beste Freundinnen.

Mais und Reema sind neun Jahre alt. Sie sind dicke Freundinnen. „Sie ist meine beste Freundin. Wir haben uns sehr lieb“, sagt Mais. Mais wuchs in Jordanien auf, während Reema aus Syrien in Mais´ Heimatland geflüchtet ist. Aber sie fühlen sich gleich. „Wir sind ganz normale Freundinnen. Nur dass mein Dialekt syrisch ist. Sie spricht jordanisch“, sagt Reema.

Es gibt mehr als 600.000 syrische Flüchtlinge in Jordanien. Das Rote Kreuz und der Rote Halbmond setzen sich dafür ein, Vertrauen zwischen den syrischen und einheimischen Menschen aufzubauen.

„Wir haben einfach geredet und dann wurden wir Freunde“, sagt Mais.

Reema erinnert sich an ihre Freunde in Syrien. „Ich bete, dass sie jetzt in Sicherheit sind“, sagt Reema. Aber Mais ist eine Freundin fürs Leben. Reema sagt: „Sie ist sehr warmherzig und großzügig. Sie ist zwar Jordanierin, aber manchmal spricht sie Syrisch mit mir. Wir spielen einfach, lachen und haben Spaß zusammen.“

Einsatz für Freundschaft und ein friedliches Miteinander

Mais und Reema sind ein gutes Beispiel für ein friedliches und menschliches Miteinander. Ein Miteinander, das nicht immer selbstverständlich ist, wenn die Lebensgrundlagen knapp sind – wenn bedürftige Einheimische und Flüchtlinge aufeinandertreffen. Der Jordanische Rote Halbmond fördert deshalb mit verschiedenen Aktivitäten den sozialen Zusammenhalt in den Gastgemeinden: So sensibilisieren Helfer insbesondere Jugendliche für ihre Rechte, den gemeinsamen Dialog und diplomatisches Verhalten. Auch lokale Initiativen und Aktivitäten rund um den sozialen Zusammenhalt werden unterstützt. Darüber hinaus erhalten Flüchtlinge und bedürftige Einheimische auch ein Berufstraining sowie Förderungen zum Start in die Selbstständigkeit. So können sie sich selbst versorgen und sind unabhängiger.

Das MADAD-Programm: Hilfe in Syriens Nachbarländern

Die Hilfe in Jordanien ist Teil des MADAD-Programms. 15 Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften – darunter das DRK – arbeiten in dem internationalen Hilfsprogramm unter Leitung des Dänischen Roten Kreuzes zusammen. Im Rahmen von MADAD erhalten bis zu einer Million syrische Flüchtlinge und Gastgemeinden in der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten Unterstützung. Ziel ist es, die Lebensbedingungen und die Widerstandsfähigkeit der Menschen zu verbessern, aber auch das friedliche Miteinander fördern. Das MADAD-Programm wird über einen Treuhandfonds von der Europäischen Union mit 49 Millionen Euro gefördert.

» Hier erhalten Sie weitere Informationen zum MADAD-Programm

» Erfahren Sie mehr über die DRK-Hilfe im Rahmen der Syrien-Krise.

» Jetzt geflüchteten Menschen aus Syrien mit Ihrer Spende helfen

Fotos: Rikke Østergård/ Dänisches Rotes Kreuz

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Grafik: Logo des Dänischen Roten Kreuzes Rikke Østergård
Rikke Østergård berichtet für das Dänische Rote Kreuz über die Hilfe im Rahmen des MADAD-Projekts, das – finanziert von der Europäischen Union – syrischen Flüchtlingen sowie Gastgemeinden in den Nachbarländern Syriens zugutekommt. Sie trifft Menschen vor Ort und berichtet über sie in Bild und Ton.

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