DRK-Mitarbeiter Prof. Joachim Gardemann mit Doris, 3 Jahre. Nach zehn Tagen in der Ebola-Behandlungsstation darf sie nach Hause zur Großmutter. Foto: DRK

Geschafft! Die dreijährige Doris darf nach Hause

Am 25.11.2014 von Joachim Gardemann

Von DRK-Mitarbeiter Prof. Joachim Gardemann

Am Mittwoch, dem 19. November konnten wir die kleine Doris (3 Jahre) nach glücklich überstandener Ebola-Erkrankung geheilt wieder zu ihrer Großmutter nach Hause entlassen. Nach klinischer Heilung, zweifach negativem Laborbefund und anschließender ausgiebiger körperlicher Reinigung („Happy Shower“) können wir die überlebenden Patienten erstmals wieder direkt berühren, denn nun sind sie ganz sicher ebolafrei.

Doris befand sich vom 8. bis zum 19. November in unserem Ebola-Behandlungszentrum und wird nun bei ihrer Großmutter aufwachsen. Da zu Hause zum Infektionsschutz alle Einrichtungsgegenstände verbrannt werden mussten, bekommen unsere Überlebenden natürlich auch neue Kleidung und eine komplette Haushaltsausstattung mit auf den Weg.

DRK-Mitarbeiter Prof. Joachim Gardemann mit Doris, 3 Jahre. Nach zehn Tagen in der Ebola-Behandlungsstation darf sie nach Hause zur Großmutter. Foto: DRK
DRK-Mitarbeiter Prof. Joachim Gardemann mit Doris, 3 Jahre. Nach zehn Tagen in der Ebola-Behandlungsstation darf sie nach Hause zur Großmutter. Foto: DRK

An diesem 19. November gab es noch ein weiteres denkwürdiges Ereignis in unserem Ebola-Behandlungszentrum, das die Rotkreuz- und Rothalbmondföderation in Kenema in Sierra Leone betreibt: An diesem Tag belief sich die Gesamtzahl aller bislang vom Roten Kreuz hier behandelten Patienten seit Eröffnung im September auf 224, davon haben exakt 112 überlebt. Das ist ein toller Erfolg, auf den wir stolz sind!

Für Überlebende wie Doris wird das Leben bestimmt nicht leicht und beschwerdefrei, denn es gibt körperliche, seelische und auch soziale Beeinträchtigungen nach einer überstandenen Infektion. Jede Entlassung wird daher auch durch ein Team aus lokalen pädagogischen Mitarbeitern bis zum Wohnort begleitet.

Wenigstens stellt Ebola aber nun keine akute Gefahr mehr für Doris dar, zumindest innerhalb der nächsten zehn Jahre, und bis dahin wird mit Sicherheit ein Impfstoff verfügbar sein.

Liebe Grüße nach Hause,
Joachim Gardemann
IFRC ETC Kenema Hospital Manager

Über den Kampf gegen Ebola und die Maßnahmen des DRK informieren wir hier:
www.drk.de/weltweit/afrika/westafrika-ebola-ausbruch.html

Geschrieben von:

DRK-Mitarbeiter Prof. Joachim Gardemann mit Doris, 3 Jahre. Nach zehn Tagen in der Ebola-Behandlungsstation darf sie nach Hause zur Großmutter. Foto: DRK Joachim Gardemann
Prof. Dr. med. Joachim Gardemann ist Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe der FH Münster und Hochschullehrer für Humanbiologie und humanitäre Hilfe. Der gelernte Kinderarzt leistet seit mehr als 20 Jahren humanitäre Soforthilfe auf der ganzen Welt, immer dann, wenn das Deutsche Rote Kreuz ihn in Katastrophen- und Krisengebieten braucht. Dafür erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, das Ehrenzeichen des DRK und das Lazarus-Kreuz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*