Foto: Ein Rotkreuzmitarbeiter trägt einen Kartom mit Hygienepaketen

Griechenland: Flüchtlingsfamilien erhalten humanitäre Hilfe

Am 18.09.2015 von René Schulthoff

Foto: Ein Rotkreuzmitarbeiter trägt einen Kartom mit Hygienepaketen

„Etwa 400 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan sind bei uns,“ sagt der Mitarbeiter des Griechischen Roten Kreuzes Vasilis. Er koordiniert die Hilfe in dieser Unterbringung. „Wir haben eine Küche, einen Arzt, wir bieten Sprechstunden mit Sozialarbeitern an und die Kinder können zur Schule gehen. Aber uns fehlt es an Geld und Hygieneartikeln“ sagt Vasilis.

20.000 Hilfspakete mit Hygieneartikeln für Flüchtlingsfamilien

Eine der Flüchtlingsfamilien aus Aleppo: Mazen, seine Frau und seine beiden Söhne
Mazen und seine Familie sind von Aleppo nach Lavrio geflohen.

Das DRK hilft nun genau mit dem Benötigten. 20.000 Hilfspakete mit Hygieneartikeln wurden beschafft. Ich sitze mit einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien und warte auf die Ankunft des LKW. Er bringt 4000 Pakete mit Artikeln für Babys, Kinder, Frauen und Männer.

„Unsere Flucht war so gefährlich und wir hatten so große Angst“, sagt mir die 27jährige Nezrin aus Syrien. Sie hat die Flucht über Land und in einem kleinen Schlauchboot überstanden. Ihre Schwester mit ihrem Mann und dem kleinen Baby Johnny auch. „Wir saßen mit 55 Menschen in einem kleinen Schlauchboot. Die Rettungsweste von Johnny haben wir behalten, als Andenken für ihn, wenn er einmal groß ist und hoffentlich zusammen mit uns an einem sicheren Ort.“

Lavrio ist ein kleines Fischerdorf mit großem Hafen etwa eine Stunde Fahrt von Athen entfernt. Hier leben 12.000 Griechen. Derzeit befinden sich etwa 800 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in dem Ort. „Wir sind froh, dass wir hier so freundlich aufgenommen wurden,“ sagt Mazen aus Aleppo.

Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männern, Frauen und Babys abgestimmte Hilfe

Es ist mittlerweile Nachmittag. Der LKW mit den erwarteten Hilfspaketen hat sich verfahren. Er kommt erst am Abend um sieben Uhr an. Die Flüchtlingsfamilien sind in Aufregung. Sie verfolgen das Entladen der Hilfspakete des DRK mit Erwartung. „Wir haben 20.000 dieser Hygiene-Pakete organisiert,“ sagt Georgios, der für das DRK die Hilfe koordiniert. „Morgen Vormittag werden wir diese Artikel verteilen, die Menschen benötigen sie dringend.“

Der LKW mit den Hilfsgütern wird entladen. (Foto: René Schulthoff)
Der LKW mit den Hilfsgütern wird entladen. Bald kann die Ausgabe an die Flüchtlingsfamilien beginnen.

Am nächsten Tag hat sich bereits am Morgen eine Schlange vor dem kleinen Lagerraum im Flüchtlingscenter von Lavrio gebildet. Frauen, Kinder und Männer halten ihre Dokumente in den Händen. Freiwillige Helfer des Griechischen Roten Kreuzes registrieren die Familien. Es gibt spezielle Hygieneartikel für Babys mit Windeln und Babyseife. Frauen und Männer bekommen ebenfalls Hygieneartikel, abgestimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse. Die Hilfe reicht für 2 Monate.

„Wir danken dem Roten Kreuz so sehr“

Foto: Flüchtlingsfamilien erhalten Hygienepakete in Griechenland
Die Flüchtlinge warten geduldig auf die Ausgabe der Hilfspakete. Für Babys gibt es Windeln und Babyseife.

„Wir danken dem Roten Kreuz so sehr“, sagt mir die 27jährige Nezrin. „Da ist wirklich was wir gerade ganz besonders brauchen, denn da ist für jeden etwas dringend benötigtes dabei wie Seife, Zahnbürsten, Shampoo und Handtücher. Wir sind auf der Flucht mit wirklich gar nichts angekommen.“

Am nächsten Tag werde ich auf die Insel Lesbos nahe der Türkei fliegen. Dort kommen täglich tausende neue Flüchtlinge an. Auch dort wird das DRK zusammen mit dem Griechischen Roten Kreuz die Menschen auf der Flucht mit den nötigsten Hygieneartikeln versorgen.

» Erfahren Sie mehr über die Flüchtlingshilfe des DRK in Griechenland. Informationen zur Flüchtlingshilfe im In- und Ausland haben wir hier zusammengestellt.

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Fotos: René Schulthoff

Geschrieben von:

Foto: DRK-Miartbeiter im Portrait. René Schulthoff
Um aus den Projekten zu berichten, war René Schulthoff für das Deutsche Rote Kreuz bereits in Syrien, Griechenland, Jordanien und Nepal, aber auch im Nordirak und Jemen.

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