Haiti: Choleragefahr in den Bergen

Am 11.02.2011

Cholerapatient mit Infusion von DRK-Referentin Sabine Sommer

Heute begleite ich Gladys, Marie Christianne und Peterson. Die beiden Krankenschwestern und der Gesundheitsberater bilden eines von drei mobilen Cholerateams des DRK. Seit zwei Monaten besuchen sie täglich Dörfer in der Gegend um Arcahaie, um die Anwohner über Cholera aufzuklären.
Eine Krankenschwester klärt Schulkinder über Cholera auf.

„Wie steckt man sich mit den Erregern an?“ „Woran erkennt man Cholera?“ „Wie behandelt man Cholera?“ Wir treffen auf viele Fragen. Die Menschen sind bereits sensibilisiert für dieses Thema, aber leider oft sehr unwissend. Deshalb ist es so wichtig, die Dorfbewohner zu informieren. Wir erklären die wichtigsten Regeln und Vorsorgemaßnahmen mit einfachen Postern und verteilen Chlortabletten zur Wasserreinigung.

Eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes klärt Schulkinder über die Cholera auf.
Marie Christianne erklärt Schulkindern wie sie eine Ansteckung mit Cholera vermeiden können. (c) DRK/Ben Depp

Es gilt, möglichst viele Menschen mit diesen lebensrettenden Botschaften zu erreichen. Keine einfache Aufgabe in dieser bergigen Gegend. Der Weg in die Dörfer ist oft lang, denn sie liegen weiträumig verstreut. Es mangelt an den einfachsten Dingen wie Wasser. Oft liegt die nächste Wasserstelle zwei, drei Stunden Fußweg entfernt. Latrinen gibt es nicht. Unrat und Fäkalien liegen verstreut zwischen den Hütten. Schlechte hygienische Bedingungen, die den Ausbruch von Cholera begünstigen. Aber Gladys, Marie und Peterson stellen sich der Aufgabe.

Zurück in Arcahaie treffen wir auf Pierre Ansley. Der zweijährige Junge wurde vor zwei Stunden von seiner Mutter in das Cholera-Behandlungszentrum des DRK gebracht. Seit dem Morgen litt er unter Durchfall und wurde zunehmend schwächer. Stark dehydriert wurde er eingeliefert. Er bekam rechtzeitig eine Infusion. Sein Zustand ist zum Glück nicht mehr lebensbedrohlich. Wenn alles gut läuft, wird er in ein, zwei Tagen entlassen.

Aber Pierre soll zukünftig nicht wieder an Cholera erkranken. Gesundheitsberater Peterson sucht das Gespräch mit der Mutter. Erkundigt sich nach ihren Gewohnheiten, z.B. woher sie das Wasser bezieht.

Cholerapatient mit Infusion
Ein Cholerapatient erhält eine Infusion. (c) DRK/Ben Depp

Das Rote Kreuz hilft den Cholerapatienten aktiv. Aber langfristig gilt es vor allem, Choleraerkrankungen von vornherein zu vermeiden. Daher ist die Arbeit der mobilen Cholerateams unverzichtbar.

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