Im Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds

Jemen: „Ich glaube an eine gute Zukunft“

Am 13.04.2017 von Ali Salah
Saleh und das Freiwillgenteam vom Jemenitischen Roten Halbmond
Die Freiwilligen des Gesundheitszentrums Hajjah mit Saleh Saeed (Geschäftsführer des britischen Hilfsbündnisses DEC), Ali Salah ist der zweite von rechts.

Jeden Morgen wache ich voller Hoffnung auf. Hoffnung, die ich im Lächeln meiner vier Kinder sehe. Sie motiviert mich, als Freiwilliger in einem Gesundheitszentrum zu arbeiten, um die Lebenssituation meiner und anderer Kinder zu verbessern. Ich glaube fest an eine gute Zukunft für die Menschen in meinem Bezirk und meiner Heimat Jemen.

Die Kinder leiden am meisten: Es fehlt an Nahrung

Aufgrund von Mangelernährung und Durchfall ist die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren im Jemen sehr hoch. Jemenitische Kinder leiden wegen des Nahrungsmangels im Vergleich zu anderen Staaten im Nahen Osten am meisten unter Entwicklungsverzögerungen. Viele Familien sind nicht in der Lage, sich und ihre Kinder mit genug Nahrung zu versorgen, weil es ihnen an Arbeitsmöglichkeiten fehlt und die gegenwärtigen wirtschaftlichen und Sicherheitsbedingungen das nicht zulassen.

Im Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds

Ein 15-Kilometer-Fußweg für das Wohl von Kindern

Von Zuhause bis zum Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds in Hajjah, in dem ich als Freiwilliger arbeite, laufe ich jeden Tag 15 Kilometer. Mein Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, dass keine Kinder und Frauen mehr sterben müssen. Dazu berate ich sie und überweise sie an Spezialisten, die eine entsprechende Behandlung und Ernährung anbieten.

Im Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds

Durch das DRK können die Menschen besser behandelt werden

Vor dem Jahr 2015 kamen pro Tag zehn bis 15 Patienten ins Gesundheitszentrum. Aufgrund des Mangels an medizinischen Verbrauchsgütern und Personal war die mögliche Behandlung der Patienten auf reproduktive Gesundheit, einfache chirurgische Eingriffe und Injektionen begrenzt.

Seit das Deutsche Rote Kreuz das Gesundheitszentrum unterstützt, können im Zentrum mehr Menschen behandelt werden – derzeit 70 bis 80 Patienten täglich. Da Versorgung und Medikamente für die Patienten kostenlos sind, kommen viele Menschen in das Zentrum, um medizinische Hilfe zu erhalten. Unter ihnen sind arme Familien genauso wie Menschen, die durch den Krieg vertrieben wurden und das Geld für medizinische Behandlungen nicht aufbringen können.

Der Bedarf steigt weiter

Die meisten Probleme, die wir haben, hängen mit der schwierigen Sicherheitslage und der schwachen Wirtschaft zusammen.  Es gibt wenige Arbeitsplätze und die Lebensbedingungen sind oftmals menschenunwürdig. Das führt zu vielen weiteren Problemen wie Nahrungs- und Trinkwassermangel. Ich hoffe, dass das Gesundheitszentrum weiterhin seinen Service für die Menschen anbieten und diesen sogar erweitern kann, um alle Bedürfnisse der Bevölkerung abzudecken – etwa durch Labor- und Röntgengeräte oder weitere kostenfreie Medikamente.

Fotos: YRCS / Salee Saeed (DEC)

Kinder im Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds

Die Zunahme der Binnenvertriebenen infolge des fortschreitenden bewaffneten Konflikts führt dazu, dass die Nachfrage im Gesundheitszentrum, aber auch in den anderen Krankenhäusern zunimmt. Um den steigenden Bedarf zu erfüllen, brauchen wir dringend Unterstützung.

Erfahren Sie mehr über die Hilfe des DRK im Jemen:

» Nothilfe im Jemen

» Jemen: Die Gesundheit von Kindern an Schulen verbessern
» Hier ein Video des englischen Hilfsbündnisses DEC über die Gesundheitsstation in Hajjah:

 

Und so können Sie helfen: Spenden für den Jemen

Geschrieben von:

Ali Salah YRCS Ali Salah
Der 40-jährige Ali Salah engagiert sich bereits seit 2002 als Freiwilliger im Gesundheitszentrum des Jemenitischen Roten Halbmonds in der Provinz Hajjah. Inzwischen ist er Vater von vier Kindern und bleibt dennoch fest entschlossen, den Menschen in seiner Heimat zu helfen – trotz extrem harter Lebens- und Wirtschaftsbedingungen.

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