Von Andreas Fabricius, Delegierter in Kambodscha
Das DRK unterstützt im ländlichen Kambodscha Tausende Familien in Not. So erhalten 5500 Menschen Gesundheitsversorgung und Hygieneaufklärung. 165 Brunnen, 435 Toiletten, und 133 Regenwasserauffangsysteme werden zusammen mit den betroffenen Familien gebaut.
Es ist uns wichtig, die Familien von Anfang an mit in die Planung und Umsetzung einzubeziehen. So werden z.B. die Brunnen von den Menschen selber unbezahlt ausgehoben. Nur sehr selten sehen wir von diesem Prinzip ab, z.B. wenn Menschen behindert sind.
Bei Herrn Biev Mab aus dem Dorf Tek Lech in der Provinz Kampong Speu war das nicht so. Herr Biev ist 62 Jahre alt und behindert. Er hat einen Arm während der Roten Khemer Zeit verloren. Seine Frau ist verstorben und er kümmert sich seitdem allein um seine drei Kinder. Sie leben von den Erträgen seines Gartens, der ungefähr 45,- Euro im Monat einbringt und den er mit viel Liebe hegt und pflegt. Allerdings ist der notwendige Ausbau limitiert, da Wasser knapp ist.
Mr Biev wurde vom Kambodschanischen Roten Kreuz als Betroffener angesehen und ihm wurde angeboten eine Regenwasserauffanganlage für ihn zu bauen. Anhand seiner Behinderung wurde ihm versichert, dass das Fundament von Rotkreuz-Freiwilligen für ihn ausgehoben wird. Er war überglücklich, dass er nun endlich genug Wasser für seinen Garten haben soll, aber er war auch sehr klar, dass er das zweite Angebot ablehnen würde. Er wollte das Fundament selber ausheben. So hackte Herr Biev mit nur einem Arm drei Tage lang den trockenen Boden, bis er ein ausreichendes Fundament ausgehoben hatte. Bald wird das Rotkreuz-Team zusammen mit ihm die Anlage fertig stellen und auch noch seinen alten Brunnen reparieren.
Mit den gesteigerten Gartenerträgen schaut Herr Biev zuversichtlich in die Zukunft und ist optimistisch, dass er in Zukunft das Schulgeld für zwei seiner drei Kinder bezahlen kann.
Eine Zahl kann so ein tolles Gesicht haben.