Von René Schulthoff, DRK Delegierter Beirut
Montagmorgen halb acht Libanonzeit, also bereits eine Stunde später als in Deutschland. Beirut erwacht langsam und die Straßen verstopfen mit unzähligen Autos. Ich bin noch so gerade mit dem Taxi vor den Staus weggekommen. Das Büro des DRK ist ein wenig außerhalb der Stadt und höher gelegen, mit Blick hinunter auf das Zentrum von Beirut.
Als erstes rufe ich an diesem Morgen Annette Kohlmeier in Damaskus an. Sie ist die DRK Delegierte in Syrien, die unsere Projekte im Land koordiniert. Wie geht’s Dir, will ich wissen. Ach, sagt sie. Die Sicherheitslage ist mal wieder extrem angespannt in Damaskus. Geschosse landen des Öfteren auch wieder nahe der Hotels und Altstadt von Damaskus. „Aber sonst alles klar“, sagt Annette und lacht. Die Arbeit ist stressig für sie. Nicht nur, dass sie verschiedene Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten koordiniert – in einem Land, in dem es jeden Tag Kämpfe und Tote gibt. Auch die alltägliche Gefahr für sie selbst zehrt an den Nerven. Ich rufe Annette an, um ein kurzes Update der Projekte zu bekommen. Das DRK ist im Bereich Logistik aktiv, unterstützt den Syrisch Arabischen Roten Halbmond mit Lagerkapazitäten und bringt Hilfsgüter, darunter Nahrungsmittel- und Hygienepakete, für die Menschen in Syrien ins Land. Annette und ich telefonieren fast täglich.
Auch Christina Duschl in Amman sitzt schon vor dem Computer. Sie ist die zweite Kollegin, die ich an diesem Morgen anrufe. Christina koordiniert für das DRK die Hilfsmaßnahmen in Jordanien. Nach Jordanien haben sich mittlerweile fast 590.000 syrische Frauen, Kinder und Männer geflüchtet. „Wir haben heute wieder angefangen Hilfsgüter zu verteilen“ sagt mir Christina. Die Verteilung war von der vom Jordanischen Roten Halbmond für eine Woche ausgesetzt worden, nachdem es Probleme in einem Flüchtlingslager gegeben hatte. „Wir verteilen wieder unsere Frauen Emergency Kits“ sagt Christina. Insgesamt hat das DRK seit Februar über 5.500 Babykits an fast 2.000 Babys und ihre Mütter verteilt und verteilt jetzt spezielle Kits für Frauen.

Die Informationen zu unseren DRK Projekten in der Türkei und im Libanon bekomme ich dann schließlich ohne einen Anruf. David Kenealy ist der zuständige Delegierte für die Nothilfemaßnahmen des DRK in der Türkei und im Libanon und sitzt im Büro ein Zimmer weiter an seinem Schreibtisch. Im Libanon unterstützt das DRK das Libanesische Rote Kreuz im Bereich medizinische Notfallversorgung. 17 Rettungsstationen werden unterstützt, die sowohl die libanesische Bevölkerung als auch die syrischen Flüchtlinge im Libanon versorgen. Offiziell sind mittlerweile etwa 1 Million Syrer in den Libanon geflohen – inoffiziell erreicht die Zahl bald 2 Millionen.
„In der Türkei haben wir bis Ende März syrische Flüchtlinge in den türkischen Flüchtlingslagern mit Decken, Matratzen und Kissen versorgt. Außerdem haben wir Küchensets und Hygienepakete geliefert. Der Türkische Rote Halbmond verteilt unsere Hilfsgüter in den Camps“ sagt David. Über 200.000 Menschen hat das DRK bisher mit den Nothilfemaßnahmen in der Türkei unterstützt.

Ich habe somit meine Informationen zusammen, ein Update über die humanitäre Hilfe des DRK in vier Ländern, die von der Krise in Syrien betroffen sind. Kommunikation untereinander ist wichtig und hilft letztendlich denjenigen, die die Hilfe so dringend benötigen – den syrischen Vertriebenen und Flüchtlingen sowie den betroffenen Menschen in den Nachbarländern.
Durch Kommunikation stellt das DRK Informationen bereit für die vielen Interessierten in Deutschland und weltweit, die wissen wollen, was mit ihren Spendengeldern passiert. Durch Kommunikation kann ich aktuelle, glaubhafte und neutrale Informationen aus erster Hand zur Verfügung stellen. Informationen und Kommunikation auf verschiedenen Plattformen des Internet – auf der homepage oder der Facebook-Seite des DRK sowie auf Twitter bedeutet Transparenz.
Eine eigene Berichterstattung des DRK über die humanitäre Situation aus den verschiedenen Einsatzgebieten weltweit kann Menschen zum Helfen bewegen. Das zu unterstützen, zu kommunizieren und Informationen bereitzustellen, ist mein Job als Kommunikationsdelegierter des DRK. Denn Kommunikation hilft helfen.

Und deswegen gibt es ab sofort aktuelle Information von „vor Ort“ auf Twitter: #DRKvorORT. Hier finden Sie aktuelle tweets aus den verschiedenen Einsatzorten des DRK weltweit.
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