
Sabine Greschek ist gerade aus Haiti zurückgekommen, wo sie für das DRK als Finanzdelegierte in unserem mobilen Krankenhaus in Carrefour gearbeitet hat. Der folgende Bericht stammt aus ihrer Feder.
von Sabine Greschek
Seit Samstag zeigt sich die Karibik von ihrer nassen Seite. Temperaturen über 30 Grad und eine unerträgliche Luftfeuchtigkeit lassen schon tagsüber Riesenwolken über dem Camp wachsen und nix Gutes ahnen. Kaum verschwindet die Sonne am Horizont, kündigen erste Tröpfchen den Verlauf der Nacht an. Drei Stunden später sind 75 l/qm auf uns niedergeprasselt.
Hier im Bild Johann Keppeler, unser Cheftechniker knietief im Wasser. Er überprüft das zuvor angelegte Drainagesystem, das die Wassermassen aus dem Camp ableitet. Der trockene Boden kann das Wasser nicht sofort aufnehmen. Dadurch bleibt uns zwar der Schlamm erspart, aber das Wasser staut sich und wir bekommen kühle Füsse.

In Windeseile werden die Zelte geschlossen und alle flüchten in Richtung Feldküche, wo der erste kühle Feierabend seit Tagen genossen wird.
Am Morgen war dann alles vorbei und der Platz schon wieder trocken. Neue Wolken kündigen allerdings an, dass wir uns möglicherweise am Beginn der Regenzeit befinden. Die Einheimischen sagen, dass es noch 10 Tage regnen wird und dann käme die große Hitze…
So sieht´s aus im Carrefour-Stadion in Haiti, wenn die Regenzeit eröffnet wird. Patienten und Personal sind guten Mutes, dass wir den Wassermassen trotzen werden.
Besuch von ganz oben

Hektik im Camp. Nach den Wassermassen nun die Besuchermassen. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, begleitet von Clemens Graf von Waldburg-Zeil, kam mit einer ganzen Delegation auf einen kurzen Besuch im Camp vorbei. Alfredo und Cristhian, unsere Chefs vor Ort, und Johannes Schad zeigten den beiden die Operations- und Behandlungssäle und die vielen Projekte von uns im Camp in Haiti. Nach 45 Minuten mußte der Minister weiter.
Kleine Randnotiz: Zwei Journalisten wollten noch ein paar Fotos mit Clemens Graf von Waldburg-Zeil machen – der verpasste daraufhin die Abfahrt und fühlte sich noch einige Zeit wohl im Camp.