Seit 2015 arbeite ich im Projekt zur Katastrophenvorsorge in Mosambik, mit dem Ziel, die Folgen von extremen Naturereignissen zu reduzieren. Aktuell sind wir in sechs Gemeinden des Distrikts Chibuto tätig. Wir wissen, dass der Klimawechsel Realität ist und sehen es als unsere Aufgabe, die Gemeinden dabei zu unterstützen, sich besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten. Dazu arbeiten wir in drei Bereichen: der Gemeindearbeit, der Ernährungssicherung sowie Wasser und Hygiene. Das Dorf Gogote ist eine der Gemeinden, in der wir uns engagieren.
Katastrophenvorsorge und Gemeindeentwicklung greifen ineinander
Im Zuge der Gemeindearbeit sensibilisieren wir die Menschen dafür, sich auf Extremwetterereignisse einzustellen. Sie erfahren zum Beispiel, wie sie sich im Fall einer Flut, eines Zyklons oder aber einer Dürre am besten verhalten. Zu diesem Bereich gehört auch die Entwicklung einer Gemeinde. Dazu plant die Gemeinde etwa, wie sie sich selbst – auch im Krisenfall – besser versorgen kann. Das ist wichtig für die Zeit nach unserem Projekt hier.
Vom Roten Kreuz erhält ein sogenanntes „Komitee für Katastrophenmanagement“ ein Kit mit Batterien, Megaphonen, Gummistiefeln und anderen nützlichen Utensilien für den Notfall. Die Gemeinde Gogote hat im Jahr 2014 ein Boot erhalten, das den Einwohnerinnen und Einwohnern vor allem bei Überflutungen eine Hilfe sein soll. Darüber hinaus wird es für den Fischfang genutzt. Das Einkommen, das die Gemeinde dadurch gewinnt, können die Menschen für Material zum Katastrophenschutz verwenden.

Hilfestellungen für eine bessere Ernährung
Die Ernährungssicherung spielt eine ebenso wichtige Rolle. Wir sensibilisieren die Menschen dafür, ihre Setzlinge genau auszuwählen und solche zu verwenden, die dürreresistenter sind. Das sind hauptsächlich Süsskartoffeln, Mandioka und Ananas. Diese Erkenntnisse helfen ihnen beim landwirtschaftlichen Anbau.
Schon vor Beginn unseres Projekts haben die Menschen in Gogote ihre Ernten in einem Speicher aufbewahrt, doch ihre Speicher waren nicht sicher vor Mäusen und anderen Nagetieren. Dank eines Training zur Verbesserung der Getreidespeicher wissen sie nun, wie sie sichere Speicher bauen: An den Stelzen müssen Trichter angebracht sein, die verhindern, dass die Mäuse in den Speicher klettern können. Eine Verbesserung, die sie bereits umgesetzt haben.

Sauberes Wasser und gesunde Verhaltensweisen zur Katastrophenvorsorge in Mosambik
Die dritte Komponente in unserem Projekt ist »Wasser und Hygiene«. Wir bringen den Menschen bei, Wasser zu reinigen, damit sie es trinken können. Darüber hinaus wecken wir ein Bewusstsein für den Bau von Latrinen. Vielerorts gibt es gar keine Latrinen. Deshalb haben wir zwei Modelllatrinen errichtet, die die Dorfbewohner nachgebaut haben. Ergänzend dazu schulen wir in der Gemeinde Leute, die ihre Mitmenschen dafür sensibilisieren, ihren Hof sauber zu halten, um Krankheiten zu vermeiden. Ein nicht zu unterschätzender Beitrag für die Gesundheit.
» Erfahren Sie mehr über die DRK-Arbeit in Mosambik
» Lesen Sie weitere Blogbeiträge aus Mosambik.
Fotos: DRK/Oana Bara