Philippinen: Aufräumarbeiten nach Taifun Washi halten an

Am 15.05.2012

Von Clara Straimer, DRK-Delegierte

Seit Mitte April bin ich als Delegierte des Deutschen Roten Kreuzes in Cagayan de Oro auf den Philippinen. Die Stadt im Norden Mindanaos wurde im Dezember 2011 von schweren Überflutungen heimgesucht, die viele Menschen das Leben kosteten. Auch vier Monate danach ist die Zerstörung hier noch sichtbar.

Zwar ist die Wasserversorgung weitgehend wiederhergestellt – doch viele Abwasserkanäle sind noch voll mit Schlamm und Müll, den die Wassermassen angeschwemmt haben. Die stehenden Gewässer sind eine Brutstätte für Krankheitserreger, und schlechte sanitäre Bedingungen erhöhen das Risiko der Krankheitsverbreitung.

Ein Einblick in die lokalen Projekte

Um der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen, verteilten das Philippinische Rote Kreuz und das Deutsche Rote Kreuz Hygienepakete an bedürftige Familien in den betroffenen Gemeinden. Insgesamt erhielten so 2000 Familien in Cagayan de Oro ein Paket mit dem Notwendigsten wie Seife, Damenbinden, Zahnpasta und Handtücher.
Gemeindemitglieder nahmen zudem von Februar bis April an Workshops zu Hygienemaßnahmen und Krankheitsrisiken teil. 50 von ihnen durchliefen außerdem ein besonderes Training, um als Freiwillige in ihrer Gemeinde bei der Verteilung der Güter und Hygieneaufklärungsmaßnahmen zu helfen.

Freiwillige sind mit viel Enthusiasmus an den Hilfsmaßnahmen beteiligt

An einem drückend heißen Samstag im April trafen sich einige der neu mobilisierten „Community Health Volunteers“ (Freiwillige Gesundheitsbeauftragte) erstmals zu einer Aufräumaktion in den Gemeinden. Drei weitere Zusammenkünfte sollen an den kommenden Wochenenden stattfinden, und auch nach Auslaufen des DRK-Projektes wollen sich die Freiwilligen weiter engagieren. „Es gibt jetzt auch Interesse an anderen Themen im Bereich Gesundheit, wie zum Beispiel den Auswirkungen von Rauchen und an Krankheiten, die über das Blut übertragen werden“, erklärt Mabelle, die als Workshopleiterin in der Gemeinde arbeitet.

Bei einem Besuch wird uns Delegierten ein herzlicher Empfang bereitet. Auch wenn alle gut Englisch sprechen, bemühe ich mich, ein paar Brocken des lokalen Dialekts Visaya zu lernen, was allseits Belustigung hervorruft. Mit viel Gelächter und Enthusiasmus geht die Aufräumarbeit allen leicht von der Hand, und so gleichen die Freiwilligen fast einer fröhlichen Ausflugstruppe.
Leicht könnte man vergessen, dass viele der Menschen, die wir an diesem Samstag getroffen haben, das Schicksal hart getroffen hat. Mehr als 150.000 Menschen verloren in Cagayan de Oro ihr Heim und noch immer wohnen Tausende von ihnen in Evakuierungszentren. Umso beeindruckender ist daher zu sehen, mit wie viel Lebensfreude und Geduld sich die Menschen hier nach und nach wieder ihre Existenz aufbauen.

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