1. Was ist Ihre Aufgabe in Haiti?
Im Moment ist eine meiner Aufgaben, Material und Personal für das Feldkrankenhaus in Carrefour durchzureichen. Alles was hier in der Haupstadt für das Team in Carrefour erledigt werden muss. Das ist Logistiker und Mädchen für alles in einem!
2. Wie sieht derzeit ein „typischer“ Arbeitstag für Sie aus?
06:00 Aufstehen, Generator anwerfen, Kaffeewasser aufstellen, Satelitentelefon ausrichten, Email abrufen. Dann hat sich im 10köpfigen Team hoffentlich jemand gefunden, der Kaffee und Frühstück zubereitet hat.

07:00 Im Normalfall werden 2 Landcruiser mit den Medizinischen Teams beladen. Eines besetzt die Gesundheitsstation (BHCU). Die ist eine Hausarztpraxis mit 2 Ärzten, 4 Schwestern, einer Hebamme, ein Techniker, zwei Dolmetscher und zwei Fieldofficern, die den Ablauf in der BHCU organisieren.
8:00 eröffnen der Station, das zweite Team fährt weiter in spontan entstandene Camps, wo es einen kleinen Gesundheitsposten betreibt, der Patienten untersucht, behandelt, weiter überweist (z.B. in die BHCU).
09:00 Ich bin zu diesem Zeitpunkt eher mit der Koordinierung des weiteren Ablaufs befasst.
- Welche Patienten können wo hin überwiesen werden?
- Soll ein 24h Service angeboten werden?
- Ist die Sicherheit meiner Leute gewährleistet?
- Abstimmungsmeetings mit dem Internationalen RK, der deutschen Botschaft, anderen Gesundheitseinrichtungen, dem Haitianischen RK usw.
13:00 versuchen ein Mittagessen zu ergattern
ab 18:00 Teammeeting, wir lassen den Tag Revue passieren mit unserem Isländischen „Gastarzt“ und unseren vier Schweizer Kollegen, die das Team komplettieren. Vorbereiten des nächsten Tages.
Im Laufe des Abends Lageberichte für Berlin, Genf, Bern und die Gesamteinsatzleitung hier vor Ort schreiben, Patientenstatistik im Computer einpflegen (Dient auch als „Frühwarnsystem“ für Seuchen und Infektionskrankheiten).
3. Die Nachrichten vermitteln hier das Bild, dass die Hilfe ganz allmählich bei den Betroffenen ankommt. Wie schätzen Sie vor Ort die Situation hinsichtlich der Versorgung der Verletzten und Kranken ein?
Die chirurgischen Fälle des Erdbebens selbst sind alle versorgt. Es geht jetzt darum Revisionen, Komplikationen und die ganz normalen Notfälle und chronisch Kranken zu behandeln. Das geht vom Husten bis zum Kaiserschnitt!
4. Angesichts tausender verletzter Menschen scheint Ihre Gesundheitsstation wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie sehen Sie das?
Das sehe ich nicht so. Das Team arbeitet enorm effektiv und rationell. Wir haben an manchen Tagen über 300 Patienten behandelt. Diese Arbeit rettet Leben.
5. Wie gehen Sie persönlich um mit all dem Leid um Sie herum?
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Und am Abend mit den Kollegen noch einmal alles durchsprechen!
6. Was war der bislang schönste Moment des Einsatzes?
Wenn das Frachtflugzeug mit Tonnen von Material ausgeladen ist und alle Teile unseres Materials heil angekommen sind. Wenn mein Team voller Tatendrang ist und immer wieder alle Widrigkeiten meistert! (z.B. 2 Duschen und 3 Toiletten für 200 Helfer)
Hallo, ich arbeite bei der Schülerzeitung an unserem Gymnasium mit und wir würden gerne einen Artikel über die Katastrophe in Haiti schreiben. Könnten Sie uns da weiter helfen? Vielleicht gibt es jemandem vom DRK, der in Haiti war/ist und Zeit hat uns ein paar Fragen zu beantworten (eventuell über Email)?
Vielen Dank im Vorraus.
Liebe Lorena Jablotschkin,
melden Sie sich am besten beim DRK-Generalsekretariat.
030-85404 155
Gruß
Fredrik Barkenhammar
Hallo Lorena, wie ich soeben gelesen habe, kommt Klaus Muchow am 15. Februar aus Haiti zurück. Er gehörte zum Team des großen DRK-Krankenhauses und hat schon etliche Auslandseinsätze hinter sich. Setze Dich doch einfach mal mit dem DRK-Landesverband Westf.-Lippe in Münster, herrn Brodesser, in Verbindung. Dort kann man den Kontakt mit Klaus Muchow bestimmt herstellen: info@drk-westfalen.de
Gruß
Klaus-Dieter Beppler
Wir finden es schön das so viele Länder für Haiti gespendet haben und sie alle Unterstützen möchen .
lg Gabi & Regula =)
Wir finden es schön das so viele Länder für Haiti spenden und sie unterstützen möchten.
lg Gabi & Regi