Seit sich Covid-19 im Sudan ausbreitet, sind Rothalbmond-Helfer im Sudan im Einsatz, um dessen Ausbreitung zu begrenzen. Durch die weltweite Pandemie besonders gefährdet sind unter anderem Menschen, die unter schwierigen Bedingungen leben – wie der 12-jährige Hajaj im ostsudanesischen Flüchtlingslager Shagarab II. Abbas Mohamed Alameen und seine Kollegen vom Roten Halbmond haben ihn und seine Mitmenschen darüber aufgeklärt, wie sie sich schützen können.

Hajaj Ibrahim Hajaj kennt nichts anderes als das Leben in einem Flüchtlingslager. Vor zwölf Jahren wurde der schmächtige, zurückhaltende Junge als Sohn einer eritreischen Familie im Shagarab II geboren, einem von mehreren Flüchtlingslagern im Osten Sudans, in denen insgesamt mehr als 100.000 Geflüchtete Zuflucht gefunden haben. Noch immer lebt Hajaj mit seinen Eltern und zwei Geschwistern dort und besucht die 2. Klasse der Schule des Lagers.
Zusammensein als Gefahr
Doch sein Lernumfeld ist alles andere als stabil: Aufgrund der unruhigen politischen Situation im Land war Hajajs Schule schon 2019 geschlossen, sodass er nur wenige Wochen am Unterricht teilnehmen konnte. Gerade als die Schulen wieder geöffnet wurden, erklärten die Lehrer im März 2020 erneut, dass die Schulen bis auf Weiteres zubleiben müssen – diesmal wegen eines lebensgefährlichen Virus. „Am Anfang habe ich das überhaupt nicht verstanden. Alle bitten uns jetzt schon wieder, unbedingt zu Hause zu bleiben.“

Der Rote Halbmond klärt über Covid-19 im Sudan auf

Das Lager Shagarab II ist eine der Gemeinden, in denen das Team der Rothalbmond-Niederlassung in Girba Aktivitäten zur Eindämmung von COVID-19 durchgeführt hat. Diese Maßnahmen werden durch das deutsche Auswärtige Amt finanziert und vom DRK geleitet. Helfer wie der 45-jährige Abbas Mohamed Alameen haben die breit angelegte Sensibilisierungskampagne durchgeführt.
Seife und Wissen für 35.000 Menschen
Abbas informierte alle zentralen Persönlichkeiten, Ausschussmitglieder und Rothalbmond-Freiwilligen der beteiligten Gemeinden bzw. Lager über die wichtigsten Fakten rund um das Virus und die Vorgehensweise zu seiner Eindämmung. Einen Großteil der Gemeindemitglieder haben Abbas und sein Team erreicht, indem sie Schlüsselbotschaften per Lautsprecher verbreitet und Informations-, Bildungs- sowie Kommunikationsmaterialien wie Poster und Handzettel verteilt haben.

„Wir können nicht alle Haushalte besuchen oder Infoveranstaltungen für alle Menschen in der Gemeinde durchführen, weil die soziale Distanz jetzt Priorität hat. Lautsprecher und Plakate helfen uns sehr dabei, alle Menschen einer Gemeinde innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums zu erreichen. Es gibt mir und unseren Freiwilligen auch Sicherheit, da wir die Menschen aus dem gebotenen Abstand heraus gut informieren konnten“, sagt Abbas nach Abschluss seiner Kampagne im Lager Shagarab II.
Von April bis Juni 2020 erreichte Abbas mit Unterstützung der Freiwilligen rund 5.000 Haushalte, ca. 35.000 Einzelpersonen. Auch Hajajs Familie war dabei: „Meine Eltern haben mir gesagt, ich solle mir häufiger die Hände waschen, um mich und andere vor der Krankheit zu schützen. Das mache ich jetzt natürlich auch“, sagt der Junge. Denn mit den wichtigen Informationen haben die Familien auch kostenlose Hygieneartikel wie zum Beispiel Seife erhalten.

Hilfe auf kommunaler Ebene
Neben der Unterstützung auf Haushaltsebene hat das Deutsche Rote Kreuz mit den sudanesischen Kolleg*innen auf kommunaler Ebene Hilfe geleistet: Um auf den Mangel an sanitären Anlagen zu reagieren, stellten wir beispielsweise zwölf mobile Handwascheinrichtungen auf. Und die gemeindebasierte Gesundheitsklinik haben wir mit Hygieneartikeln versorgt.

Trotz Abschluss der vom Auswärtigen Amt finanzierten Nothilfe-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Sudan Ende Juli 2020, sind wir weiterhin für die Bedürftigsten aktiv. Zur Zeit setzen wir gemeinsam mit der Rothalbmond-Niederlassung in Girba ein Projekt zur Sicherung der Lebensgrundlagen und Ernährungssicherung um, finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), in welchem wir alles daran setzen, das Leben von Geflüchteten wie Hajajs Familie und auch der Menschen in den Gastgemeinden zu verbessern.
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Text und Fotos: Mahfuja Sultana/DRK
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin für eine Freundin, die in Omdurman lebt und von Gewalt in der Familie akut betroffen ist, auf der Suche nach möglichst schneller Hilfe. Dafür benötige ich bitte Ihre Kontaktadresse oder eine andere, an die ich mich oder sie sich wenden kann. Auf Ihrer Seite habe ich leider keine gefunden. Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Detje
Lieber Herr Detje,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir können Ihnen leider nur die Adresse des Sudanesischen Roten Halbmondes im nahen Khartoum geben, da das DRK im Sudan im Fall von Einzelschicksalen nicht helfen kann.
Wir wünschen Ihrer Bekannten alles Gute.
Address:
P.O. Box 235 Al Mak Nimir Street/Gamhouria Street
Plot No 1 Bock No 4
East Khartoum
Contact Information:
Tel: (249) 183 772 011/ 183 741 913
Fax: (249) 183 772 877
Telex: 23006 LRCS SD
Telegram: EL NADJA KHARTOUM
Email: info@srcs.sd
Web: http://srcs.sd/ar/arabic/index.php
Viele Grüße,
DRK Onlineteam