Ismi erhält DRK-Hilfsgüter

Syrien: Ein Stück Würde in schwieriger Lage – Ismi bekommt Unterstützung

Am 03.01.2019 von Oana Bara

Syrische Frau wartet auf Hygienekits in DamaskusGeduldig steht die schmächtige Frau in der Schlange vor der Verteilstelle des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC) in Damaskus. Die von SARC zuvor registrierten Familien erhalten je nach individuellem Bedarf Babykits (Windeln, Wundschutzcreme, etc.) oder spezielle Hygienekits, die z.B. Pflegecreme, Waschlotion sowie Inkontinenz-Einlagen oder Monatsbinden enthalten. Diese Artikel des täglichen Bedarfs, die mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes durch das Deutsche Rote Kreuz beschafft und vor Ort durch den Roten Halbmond verteilt werden, kommen sowohl den Binnenflüchtlingen als auch hilfsbedürftigen Anwohnern zugute.

Ismi Hillit kommt ursprünglich aus der Nähe von Palmyra in Zentralsyrien. Sie hat während des Syrienkonfliktes sechs Familienmitglieder verloren, darunter auch ihren Ehemann. Sie selbst wurde damals auf der Flucht nach Damaskus schwer verletzt.

Rothalbmond-Helfer trägt Hygienekit für spezielle Bedürfnisse
Was ist eigentlich in einem Hilfspaket für spezielle Bedürfnisse enthalten? Z.B Müllbeutel, Creme, Einmalwaschlappen, Inkontinenzeinlagen, Waschlotion.

Auch Jahre später hat die 63-jährige noch immer große Schmerzen. Ihre Schulter und mehrere Rippen waren gebrochen und sie hatte schwere Verletzungen am Kiefer, die nie ausgeheilt sind. Ismi benötigt deshalb dringend medizinische Betreuung, die sie sich bisher aber nicht leisten konnte.

Syrischer Rothalbmond-Helfer holt Hygienekit aus LKW
Verteilung von Babykits, Hygienekits und Spezialkits in Damaskus, wo wir auch Ismi getroffen haben.

Ismi hat keine Kinder und lebt heute gemeinsam mit ihren Brüdern, ihrer Schwiegermutter und drei Neffen in einer kleinen Wohnung in Jamarana, in der Nähe von Damaskus. Nur über Beziehungen konnte die Familie ihre jetzige Wohnung mieten. Ansonsten ist es fast unmöglich, ein Haus zu finden und die üblichen Mieten zu bezahlen. Ihre Schwiegermutter hat drei ihrer fünf Kinder in den Kämpfen verloren, sie leidet seitdem unter schweren psychischen Problemen. Es ist sehr schwierig für die 85-Jährige, in einen normalen

Hygienekits vom DRK vor der Verteilung
Unterstützung der vor dem Syrienkonflikt Geflüchteten durch das DRK.

Lebensalltag zurück zu finden. Auch sie bräuchte dringend Hilfe und Unterstützung.

Wie viele andere, weiß auch die Familie von Ismi oft nicht, wie sie über die Runden kommen soll. Die Hygieneartikel, die vom Deutschen Roten Kreuz und seiner Schwestergesellschaft SARC verteilt werden, reichen zumindest schon einmal für einen Monat, das hilft der Familie sehr. Für Artikel des täglichen Bedarfs, wie z.B. Einmal-Waschlappen, Hautcreme oder Damenbinden ist Ismi Hillit sehr dankbar. Sie schaffen die Grundlage für ein würdevolles Dasein in dieser schwierigen Lage.

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Text und Fotos: Oana Bara

 

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Foto: Portrait einer DRK-Delegierten Oana Bara
Als globale Kommunikationsdelegierte des DRK besucht Oana Bara seit 2017 Hilfsempfänger und Projekte und berichtet in Text und Bild von der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weltweit. In den vergangenen Monaten war sie auch mehrfach in der Ukraine und brachte von dort zahlreiche Eindrücke mit.

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