SARC-Helfer im Interview: Ruba.
Ruba ist eine von vier Helferinnen, die in der Aufnahme der SARC-Klinik im ländlichen Jaramana arbeiten. Sie engagiert sich seit 10 Jahren beim Syrischen Arabischen Roten Halbmond. Die Klinik befindet sich in einer Region, in der viele Binnenvertriebene Zuflucht suchen. Ruba und ihr Team pflegen die Daten von 46.000 Patienten und helfen, die Patienten bei ihrer Ankunft in der Klinik in die medizinischen Fachbereiche einzuteilen.
Du bist schon zehn Jahre beim SARC. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Als ich vor zehn Jahren beim Syrischen Arabischen Roten Halbmond anfing, wollte ich irakischen Flüchtlingen helfen. Über jedes Schicksal habe ich damals geweint. Und dann begann der bewaffnete Konflikt in Syrien selbst. Es ist schwer mitanzusehen. Diese Menschen sind meine Nachbarn, sie sind mein Volk.
Wie sieht dein Arbeitstag aus?
Wir haben immer alle Hände voll zu tun. Mein Tag beginnt früh, ich stehe um 6 Uhr auf, um die Kinder zur Schule zu bringen. Wenn wir um 8.15 Uhr in der Klinik ankommen, bilden die Menschen schon Schlangen vor dem Gebäude. Um 8.45 Uhr öffnet unsere Klinik und wir nehmen die Patienten auf. Wir bereiten die Patientenakten für die Kollegen vor und beginnen, Namen aufzurufen, um die Menschen in die entsprechenden Fachbereiche zu führen. Manchmal machen wir das zu fünft, um den Betrieb am Laufen zu halten.
Was ist herausfordernd an deiner Arbeit?
Es gibt viele Leute und viel Druck, den gesamten Tag verbringen wir damit, mit Menschen zu reden. Täglich werden 400 Patienten in unserer Klinik behandelt, aber weit mehr kommen zu uns. Manchmal müssen wir sie wieder wegschicken oder versuchen, eine Lösung zu finden. Wenn das Ende der Schicht naht, ist es stressig, weil ich nicht jedem helfen kann. Aber ich versuche immer mein Bestes. In dringenden Situationen bemühen wir uns, eine andere Klinik zu finden oder einen Krankenwagen für Notfälle. Und wir sagen den Patienten, dass sie am nächsten Morgen wiederkommen sollen.
Was erfüllt dich an deiner Arbeit?
Ich fühle mich gut, weil ich Menschen helfen kann. Viele Kinder und ältere Menschen kommen zu uns. Es macht mich glücklich, wenn die Patienten sich wohl fühlen und wir ihnen geholfen haben. Die meisten Leute haben die Sorge, dass sie für unsere Hilfe bezahlen müssen. Wenn sie aber erfahren, dass die Behandlung für sie kostenfrei ist, sehe ich, wie erleichtert sie sind. Die Klinik macht einen großen, großen Unterschied.
Trotz Bürgerkriegs, Gefahr und Entbehrungen sind sie Tag für Tag im Einsatz: Die Helfer unserer lokalen Schwestergesellschaft, des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC). Als Ärzte, Rettungssanitäter, Krankenschwestern, Ernährungsberater oder Sprechstundenhilfen arbeiten sie zum Beispiel in den Krankenhäusern des SARC. Wer sind diese Menschen, wie sieht ihre Arbeit aus und was motiviert sie? Lernen Sie in unserem Blog SARC-Helfer kennen.
Foto: Penny Sims/IFRC
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