SARC-Helfer Majd

Syrien: „Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir hier verrichten“

Am 10.03.2017 von Belgisches Rotes Kreuz

SARC-Helfer Majd

SARC-Helfer im Interview: Majd.

Das SARC-Gesundheitszentrum und die Klinik in Kiswe, im ländlichen Damskus versorgen sowohl die lokale Bevölkerung als auch viele Binnenvertriebene. Während der Syrien-Krise wurden Kiswe und die umliegenden Gebiete zur Heimat von über einer Million vertriebener Menschen. Gut 90% der in Kiswe zu behandelnden Patienten sind Binnenflüchtlinge. Rund um die Uhr ist das Gesundheitszentrum für die Menschen geöffnet und schickt Rettungswagen, um Kranke und Verletzte zu versorgen.  

Der 23-jährige Majd ist ein Freiwilliger des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC), der in Kiswe in der Koordinations- und Einsatzzentrale arbeitet.

Majd, kannst uns kurz sagen, was deine Aufgaben beim SARC sind und seit wann du anderen Menschen hilfst?

Ich bin für eingehende Notrufe verantwortlich. Wir bekommen Anrufe von überall her, aus Krankenhäusern, Kliniken oder von Menschen, die zu Hause sind. Ich bin für die Kommunikation über Funk verantwortlich und organisiere die Rettungswagen. Seit 2013 bin ich nun Freiwilliger beim SARC. Das bin ich deshalb geworden, weil ich anderen Menschen helfen wollte.  

Du bist jetzt schon seit vier Jahren dabei. Wie hat sich die Arbeit in all der Zeit geändert?

Es ist in dieser Gegend ruhiger geworden. Die meisten Verletzungen, die wir jetzt sehen, sind Verkehrsunfälle mit den üblichen Traumata. Zu Beginn der Krise war das noch anders. Vor zwei Jahren wurde auf einen unserer Rettungswagen geschossen. Der Fahrer wurde verletzt und verlor dabei das Augenlicht auf einem seiner Augen. Nach drei Operationen erlangte er ein Zehntel seiner ursprünglichen Sehkraft zurück. Er arbeitet noch immer bei uns im Team als Ersthelfer.

Wie viele Einsätze habt ihr?

Im letzten Monat waren es 484 Einsätze. Wir sind der einzige Rettungsdienst in dieser Gegend. In einer Nacht hatten wir über 30 Einsätze, das war eine sehr anstrengende Schicht. Und einmal, nach einer Explosion, mussten wir uns um sehr viele Menschen gleichzeitig kümmern.

Was fühlst du, wenn du an deine Arbeit beim SARC denkst?

Stolz! Ich bin wirklich stolz auf das Team und unsere Arbeit, die wir hier verrichten.

Trotz Bürgerkriegs, Gefahr und Entbehrungen sind sie Tag für Tag im Einsatz: Die Helfer unserer lokalen Schwestergesellschaft, des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC). Als Ärzte, Rettungssanitäter, Krankenschwestern, Ernährungsberater oder Sprechstundenhilfen arbeiten sie zum Beispiel in den Krankenhäusern des SARC. Wer sind diese Menschen, wie sieht ihre Arbeit aus und was motiviert sie? Lernen Sie in unserem Blog SARC-Helfer kennen.

Foto: Penny Sims/IFRC

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Geschrieben von:

Foto: Das Logo des IFRC auf einer Weste (Ausschnitt). Belgisches Rotes Kreuz

Mit freundlicher Genehmigung des Belgischen Roten Kreuzes, das die SARC-Helfer getroffen und interviewt hat, veröffentlichen wir hier ihre Geschichten auf Deutsch.

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