Feldbesuch in unserem DRK-Entwicklungsprojekt „Unterstützung der landwirtschaftlichen Produktion der Frauen und ihrer Familien in der Region Maritime Togos“ in unserem Projekt-Dorf Adrzalakopé. Dort haben wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner eine „Feldschule“ (Farmer Field School / École de Champ Agriculteur) eingerichtet, wo wir mit den Frauen verbesserte landwirtschaftliche Anbaumethoden erproben.
Auf der rechten Parzelle wird nach traditionellen Methoden angebaut (PP – Pratiques paysannes), auf der linken Parzelle mit den verbesserten Methoden (GIFS: Gestion intégrée de la fertilité des sols / Integriertes Management der Bodenfruchtbarkeit, hauptsächlich mit organischer Düngung).
Höhere Maispflanzen, grünere Blätter: deutlicher Unterschied zwischen den Anbaumethoden
Heute haben die Frauen wieder gemeinsam die Ergebnisse bewertet (wie dicht stehen die Pflanzen, wie gut ist die Saat aufgegangen, wie groß sind die Pflanzen, wie gepflegt ist das Feld, wie grün sind die Blätter, wie groß sind die Früchte) und dabei gemeinsam festgestellt, dass das Schul-Feld deutlich bessere Ergebnisse erzielt als das traditionelle Feld, und zwar in allen Bereichen! Die Saat ist auf der Schul-Parzelle deutlich besser aufgegangen, die Mais-Pflanzen sichtbar höher, die Maiskolben zahlreicher und größer, das Grün der Blätter satter und kräftiger!
Nun bräuchten wir hier zum Ende der Trockenzeit noch einmal einen kräftigen Regen, um wirklich eine optimale Ernte zu erzielen. Im Moment sieht es aber leider nicht nach Regen aus… Auch hier sorgt der Klimawandel für Unregelmäßigkeiten in den gewohnten Wetterphänomenen.
Die Frauen werden ihre Kenntnisse weitergeben
Aber schon jetzt sind alle Frauen sehr überzeugt von den neuen Methoden und wollen sie gleich in der nächsten Saison auf ihren eigenen Feldern anwenden und auch in der Familie und Nachbarschaft weitergeben.
Das ist wichtig, denn diese Region ist besonders von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Gegend ist dicht besiedelt, Anbauflächen werden knapper, die Böden sind ausgelaugt und ausgewaschen, die Ernten damit karg. Vor allem die Frauen haben nur beschränkten Zugang zu Land und damit zu Einkommen, mit dem in der Regel auch alle Ausgaben für die Ernährung, Kleidung und Schulausbildung der Kinder beglichen wird. Daher wendet sich unser Projekt vor allem an die Frauen, die in den durch das Rote Kreuz initiierten Mütterclubs (Club des Mères) organisiert sind.
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Fotos: Andrea Kehrwald/DRK
Hallo,
ich schreibe eine Facharbeit über die Landwirtschaft in Togo. Ich wollte mich speziell im Thema Maisanbau erkunden. Meine Fragen wären:
Warum wird Mais in Togo angebaut?
Sind die Klima- und Bodenverhältnisse für den Maisanbau gut dort?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank!
Liebe Lydia,
Warum wird Mais in Togo angebaut? Mais ist das Hauptnahrungsmittel in Togo.
Sind die Klima- und Bodenverhältnisse für den Maisanbau gut dort?
In Togo gibt es verschiedene Zonen, in denen sowohl die Klima- als auch die Bodenverhältnisse sehr unterschiedlich sind. In Maritime, wo unser Projektgebiet liegt, gibt es eine lange und eine kurze Regenzeit, so daß es eine große und eine kleine Pflanzperiode gibt. Der Boden ist insgesamt sehr sandig und hat nur einen geringen Humus-Anteil. Deshalb werden in unserem Projekt Methoden des integrierten Bodenfruchtbarkeitsmanagements gelehrt. Dies ist einerseits die Herstellung von Kompost sowie das Pflanzen von in dorf-eigene Baumschulen angezogenen bodenverbessernden Bäumen. Ferner wurden in einem früheren Projekt sogenannte EcoSan-Latrinen errichtet, deren Produkte (Urin und kompostierte Fäkalien) zur organischen und nachhaltigen Düngung verwendet werden.
Wir hoffen, das hilft Dir!
Viele Grüße von der DRK-Blogredaktion