42 Grad ist es derzeit im Camp der Helfer am Weißen Nil in Nord-Uganda südlich der südsudanesischen Grenze. Etwa 250 Meter vom Ufer des Flusses steht die Wasseraufbereitungsanlage des Roten Kreuzes.
Hier werden täglich im Rahmen des Nothilfeeinsatzes 600.000 Liter sauberes Wasser für nahegelegene Flüchtlingscamps aufbereitet. Es wird in große Stahltanks gepumpt und dann aufbereitet und mit Chlor desinfiziert.
Das erzählt Dieter Mathes, er leitet das Team des Deutschen, Schwedischen und Österreichischen Roten Kreuzes, das die Anlage am Ufer des Weißen Nil aufgebaut hat. Der erfahrene Logistiker aus Hessen hat fast 50 Einsätze für das DRK begleitet.
„Wasser ist das Wichtigste überhaupt. Ohne Wasser gibt es kein Leben: Das merkt man hier besonders, in einer der heißesten Regionen Afrikas“, so Mathes. „Das erste, was die Menschen hier machen, ist morgens zum Brunnen gehen, manchmal sehr weit, damit genug Wasser für den Tag da ist.“
Die Wasseraufbereitungsanlage des Roten Kreuzes könnte bald bis zu 1 Million Liter gefiltertes und desinfiziertes Wasser pro Tag produzieren. Nach dem Ende des Nothilfeeinsatzes wird das Ugandische Rote Kreuz die Anlage übernehmen und weiterbetreiben. Dafür bildet Dieter Mathes die ansässigen Freiwilligen aus.
Bis zu 3.000 neue Flüchtlinge kommen pro Tag in das Lager Rhino, das rund zehn Kilometer entfernt ist. Davon sind rund 80 Prozent Frauen und Minderjährige. Mathes beschreibt das Lager so: „Hier sind schon rund 85.000 Menschen von der Regierung angesiedelt. Sie erhalten nach ihrer Flucht aus dem Südsudan ein kleines Stück Land und Baumaterial. Hilfsorganisationen versuchen, die größte Not zu lindern.“ Das Lager dehnt sich über 25 Quadratkilometer aus.
Die weißen Tanker mit der Aufschrift „H2O“ gehören einer dänischen Hilfsorganisation und fassen bis zu 30.000 Liter Wasser. Bis zu 35 LKWs werden pro Tag beladen. Ihre Fahrt von der Wasseraufbereitungsanlage bis zum Camp dauert rund zwei Stunden.
„Man ist froh, wenn man sieht, wie dankbar die Menschen dafür sind, dass sie sauberes Wasser bekommen. Auch die ansässigen Dorfbewohner profitieren von der Wasseraufbereitung, und die Dörfer in der Nähe werden mitversorgt. Dazu bauen wir auch noch weitere Tanks auf.“
Ende des Monats soll die Regenzeit beginnen. Dann werden die Pisten noch schlechter befahrbar sein, eine weitere Herausforderung.
Die Beteiligung des DRKs am Rotkreuz-Nothilfeeinsatz wird mit Unterstützung vom Auswärtigen Amt finanziert.
Fotos: DRK
Lesen Sie hier mehr über DRK-Mitarbeiter Dieter Mathes: https://www.drk-rlp.de/angebote/engagement/helfer-im-einsatz/team-ausland/dieter-mathes/
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