DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg

Uganda: Trinkwasser für Bürgerkriegsflüchtlinge

Am 20.03.2017 von Donata von Schenck


Das Rote Kreuz hat gerade in Uganda eine Wasseraufbereitungsanlage zur Versorgung von 40.000 Menschen in Betrieb genommen. Über diese gute Nachricht bin ich sehr glücklich. Denn die Versorgung mit sauberem Trinkwasser weiter zu verbessern, ist sehr wichtig.

Bei meinem Besuch in den Flüchtlingscamps im Norden Ugandas habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie die notdürftig zusammengestoppelten Behausungen bis an den Horizont reichen. Man kann sich das Ausmaß dieser riesigen Camps kaum vorstellen. Und der Zustrom hält an. Gegenwärtig kommen täglich rund 3.000 Menschen dazu, die vor der immer weiter eskalierenden Gewalt in Südsudan fliehen.

Ich habe gesehen, wie die Flüchtlinge – der größte Teil von ihnen sind Frauen und Kinder – in den Camps ankommen. Sie haben Schreckliches hinter sich. Sie sind tagelang durch den Busch geirrt und haben bis auf das, was sie am Leib tragen, alles verloren. Oft mussten sie sich verstecken vor bewaffneten Trupps, die morden und brandschatzen.

Kind mit Kanister
Wasser ist Lebensgrundlage.

Besonders die Kinder sind total erschöpft und apathisch. Viele sind so krank, dass man fürchten muss, dass sie den nächsten Tag nicht erleben. Medikamente sind Mangelware. Die ausgetrockneten Körper und die übergroßen Augen werde ich nicht vergessen. Die Dankbarkeit für jedwede Hilfe ist riesig. Als wir dem Krankenhaus in Adjumani zwei Kühltruhen übergeben konnten, haben uns die Mitarbeiter voller Freude umarmt. In ihnen werden Blutkonserven gelagert, besonders für die Frauen, die bei der Geburt viel Blut verlieren.

DRK-Vizepräsidentin Schenck zu Schweinsberg und Rotkreuzmitarbeiterinnen in Uganda

Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser weiter zu verbessern, ist sehr wichtig. Wir sind sehr froh darüber, dass die Bundesregierung die Hilfsprojekte in der Region unterstützt. Um noch mehr Hilfe leisten zu können, benötigen wir jedoch auch dringend weitere Spenden. Die Menschen brauchen Saatgut und Vieh, um sich selbst versorgen zu können und so über die Runden zu kommen. Für die Kinder müssen Schulen gebaut werden. Angesichts der Menschenmassen, die in diesen Camps auf engstem Raum leben, haben die Hygieneteams des Ugandischen Roten Kreuzes eine bedeutsame Rolle. Sie klären die Bewohner der Camps darüber auf, dass Hygiene ein „Muss“ ist und es ansonsten zu gefährlichen Krankheitsausbrüchen kommen kann. Die Rotkreuz-Teams richten Wasserstellen zum Händewaschen ein und klären auf. In dieser Hinsicht ist in den letzten Jahren schon unheimlich viel geleistet worden.

Uganda ist eines der ärmsten Länder der Welt, in dem auch Teile der eigenen Bevölkerung unter Hunger und Armut leiden, manche Kinder nicht zur Schule gehen können. Angesichts des gewaltigen Flüchtlingsstroms aus Südsudan und anderen Bürgerkriegsländern der Region stößt das Land an seine Grenzen. Deshalb dürfen wir Uganda nicht mit derartig gewaltigen Problemen allein lassen. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen uns mit ihrer Spende unterstützen.

» Erfahren Sie mehr über die DRK-Hilfe in Uganda

» Sehen Sie auch folgendes Video zum Thema: Sauberes Wasser für südsudanesische Flüchtlinge in Uganda (Untertitel)“

» Die aktuelle Pressemitteilung zum Einsatz in Uganda: „Trinkwasser für 40.000 Flüchtlinge aus Südsudan

Fotos: Gero Breloer /DRK

Geschrieben von:

Freifrau Schenck zu Schweinsberg Donata von Schenck
Die DRK-Vizepräsidentin, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg engagiert sich seit 1979 ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz. Ein besonderes Anliegen ist ihr, Familien und Kinder zu unterstützen und die Integration von alten, kranken und behinderten Menschen zu verbessern.

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