Beim Rundgang durch das Dorf Kaabong zeigen mir die Menschen stolz die geernteten Tomaten. Sie bereichern den Speiseplan und stehen für den Erfolg unserer Arbeit hier. Unsere Büroleiterin Kerstin Grimm soll die getrockneten Maiskolben begutachten. Nach vielen Jahren bewaffneter Konflikte kehrt Frieden ein in der Region Karamoja im Norden Ugandas. Die offiziellen Flüchtlingslager wurden geschlossen. Die innerhalb des Landes vertriebenen Menschen kehren langsam zurück zu dem nun brachliegenden Land ihrer Vorfahren.

Die Natur hat sich bereits das Land zurückerobert, entsprechend verwildert sind die Flächen, wo nun wieder Dörfer entstehen. Doch so gut wie nichts ist mehr übrig von der bescheidenen Infrastruktur, die hier einmal vorhanden war. Wasserversorgung, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen fehlen.
Und auch der Hunger quält die Familien, die sich hier wieder ansiedeln. Auch wenn sie gute Kenntnisse im Ackerbau mit wenigen Mitteln haben: Bis die neu angebauten Feldfrüchte reifen, sammeln die Menschen wilde Früchte, Pflanzen und jagen Wildtiere im nahen Busch, um zu überleben.
Um diese Gemeinden zu unterstützen und dringende Notlagen zu überbrücken, haben das Deutsche und das Ugandische Rote Kreuz bereits 2015 ein Projekt zur Wiederherstellung der Lebens- und Ernährungsgrundlagen begonnen. Die bedürftigsten Familien in Kaabong, Kotido und Abim erhalten eine Starthilfe für den Neuanfang, unterstützt vom Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Brunnen wurden gegraben und werden laufend von den freiwilligen Wasserkomitees betreut. 2000 Haushalte erhielten Werkzeuge und Saatgut. Schulungen zu Anbaumethoden, zur Lagerung der Ernten und zu den Folgen des Klimawandels erreichten mittlerweile rund 14.000 Menschen.
Jedes Jahr ging es bisher ein Stück weit voran. Die Ernten wurden besser und die Lebensmittelvorräte größer. Die Bauern freuen sich über den Erfolg, sind stolz auf das Erreichte und sind offen für weitere Verbesserungsmöglichkeiten. Zum Erfolgsrezept gehört auch, die lokalen Behörden einzubeziehen und die Idee von der Hilfe zur Selbsthilfe weiterzutragen. Und so kann man wirklich sagen: Der Neuanfang ist gelungen!
Lesen Sie mehr über das DRK-Projekt „Uganda: Starthilfe für den Neuanfang“
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Und hier ein (Musik-)Video über die Arbeit des Roten Kreuzes aus Karamoja.
Fotos: DRK