Von Guillaume Zangl, Freiwilliger des EU-Projektes EVHAC beim DRK in Vietnam
Seit Anfang April bin ich als Freiwilliger des EU-Projektes EVHAC beim Deutschen Roten Kreuz in Hanoi stationiert. Hochwasser hatte im Herbst 2011 das Mekong-Delta im äußersten Süden des Landes schwer getroffen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert die Unterstützung des DRK und des Vietnamesischen Roten Kreuzes in einem Wiederaufbau-Projekt für die und mit den Opfern der Überschwemmungen. Vor allem Fischerboote, Haus-Reparatur-Kits, Samen und Wasserfilter wurden an die Bevölkerung verteilt.
Neben den vielen Auswirkungen der Überschwemmungen waren diese einige der schlimmsten: Es gab keinen Zugang mehr zu Trinkwasser und die meisten ohnehin schon fragilen Häuser und Gebäude waren stark beschädigt worden. Wir haben den Menschen im Mekong-Delta geholfen, so dass sie ihr Wasser filtern und ihre beschädigten Häuser reparieren können. Bei meiner Ankunft kurz vor Abschluss des Projektes hatte ich die Möglichkeit die Projektgebiete zu besuchen und mit den Menschen dort zu sprechen. Es hat mich sehr beeindruckt, all die positiven Veränderungen zu sehen, die die Menschen durch das Hilfsprojekt erfahren haben.

Meine Aufgabe war es, im Mai bei einer Überprüfung der geleisteten Hilfe zu assistieren. In zwei Teams besuchten wir eine Anzahl von Haushalten, um ihr Feedback zu sammeln. Mein Team bestand zum Großteil aus vietnamesischen Mitarbeitern. Wir verbrachten eine ganze Woche im Mekong-Delta und seinen vielen Windungen. Es war sehr viel schwieriger die Projektgebiete zu erreichen, als ich dachte, da wir den Fluss unzählige Male überqueren mussten, um zu den abgelegenen Gemeinden vorzudringen. Die Menschen und der Fluss bilden eine Einheit, die fruchtbar ist, sie aber auch anfällig für die Ausuferungen des Flusses macht.
Einer der Menschen, die wir besuchten, Herr Nhanh, erzählte uns, dass die Wasserfilter ihm nicht nur ermöglichten, seine Familie nach der letzten Flut sofort mit saubrem Wasser zu versorgen, sondern auch im Falle von erneuten Überschwemmungen in diesem Jahr.
Die Menschen, die am meisten von den Überschwemmungen betroffen waren, erzählten uns, dass sie dank des DRK ihre Häuser rechtzeitig für die nächste Regensaison reparieren konnten. In einigen Fällen hatten die Bewohner ihre Häuser sogar so weit verbessern können, sodass sie nun viel besser auf die starken Regenfälle vorbereitet sind. Sie haben die Häuser entweder auf höhere Pfähle gesetzt, oder gleich das ganze Hauses auf Anhöhen versetzt.

Obwohl das DRK die Menschen im Mekong-Delta bereits mit grundlegender Hilfe und Hilfsgütern unterstützt hat, bleibt noch einiges zu tun. Da die Menschen versuchen zu ihrem normalen Leben zurückzufinden, werden wir sie darin unterstützen,. Das DRK wird daher in naher Zukunft ein gemeinsames Projekt mit anderen Rotkreuz-Gesellschaften und der Europäischen Union starten, um die Menschen im Mekong-Delta auf dem Weg zur Wiederherstellung ihrer Lebensstandards zu begleiten und Hilfestellung zu geben.
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