Humanitäre Nothilfe des DRK für syrische Flüchtlinge
Es ist brütend heiß in der jordanischen Wüste. An diesem Tag über 45 Grad. Azraq liegt 70 Kilometer östlich der jordanischen Hauptstadt Amman. Gebaut für Menschen aus Syrien, die vor der Gewalt in ihrem Land geflohen sind. In Jordanien halten sich derzeit rund 620.000 syrische Flüchtlinge auf. Im Flüchtlingslager von Azraq selbst leben etwa 20.000 Frauen, Männer und vor allem Kinder, eine ganze Kleinstadt. In einem weiteren Flüchtlingslager in Zaatari warten etwa 80.000 syrische Flüchtlinge darauf, eines Tages wieder heimzukehren.

Laticia hat viele Freunde in den umliegenden Hütten hier im Flüchtlingslager. Und wie so viele andere hier wünscht sie sich, wieder nach Syrien zurückkehren zu können, wieder regelmäßig in die Schule gehen zu können, dort mit Freunden zu spielen und sich sicher zu fühlen.
Ein Krankenhaus für syrische Flüchtlinge in Azraq
Hier im Flüchtlingslager in Azraq mitten in der Wüste hat das DRK zusammen mit Partnern ein Krankenhaus für syrische Flüchtlinge gebaut. Allein in diesem Jahr wurden bis Mai fast 6.000 Patienten behandelt, 220 Babys sind dort zur Welt gekommen. Die Behandlungen sind kostenlos und das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission finanziert.
Windeln, Zahnpasta oder Seife: Gutscheine für Hygieneartikel
In Irbid im Nordwesten Jordaniens betreut das DRK zusammen mit dem Jordanischen Roten Halbmond weitere Projekte, um den syrischen Flüchtlingen zu helfen. Diese Aktivitäten werden vom Auswärtigen Amt finanziert. 700 syrische und auch jordanische bedürftige Familien erhalten dort zum Beispiel zweimonatlich Gutscheine für Hygieneartikel. Mit diesen Gutscheinen im Wert von etwa 20 Euro können sie in bestimmten Geschäften das einkaufen, was sie wirklich benötigen. „Durch diese Gutscheine sind die Menschen in der Lage, selbst zu entscheiden und selbst auszusuchen, welche Hygieneartikel sie brauchen. Sie können ganz normal einkaufen gehen und die Dinge aussuchen, die sie für sich und ihre Kinder oder Babys benötigen“, sagt die DRK-Projektleiterin Christina Duschl in Amman.

Das DRK engagiert sich in der Region in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Projekten, um den Flüchtlingen aus Syrien und den Binnenvertriebenen in Syrien selbst zu helfen. Insgesamt sind fast 4 Millionen Menschen aus ihrer Heimat in Syrien in die benachbarten Länder Libanon, Jordanien und die Türkei geflohen. In Syrien selbst sind noch einmal fast 8 Millionen vertrieben. Über 12 Millionen Frauen, Kinder und Männer sind permanent auf humanitäre Hilfe in Syrien angewiesen.

Es geht heute wie seit Beginn des Konflikts vor vier Jahren immer noch rein um die Deckung von Grundbedürfnissen: Lebensmittel, Unterkunft, Wasser, grundlegende Hygienemaßnahmen, Gesundheit. Dafür sind wir weiter auf Ihre Spenden angewiesen.
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Fotos: René Schulthoff/ DRK, Silas Koch/ DRK