
Auch im sonst so warmen Libanon können die Temperaturen im Winter unter den Gefrierpunkt fallen. Schneestürme sind insbesondere in den höher gelegenen Landesteilen keine Seltenheit. Wer ein festes Dach über den Kopf und einen warmen Ofen hat, kann sich glücklich schätzen. Doch für viele syrische und irakische Flüchtlinge, die derzeit im Libanon Zuflucht gefunden haben, sind die Bedingungen besonders im Winter hart.
Im Winter letzten Jahres wurden die Flüchtlingsfamilien eines informellen, provisorischen Zeltlagers bei Baalbek im Bekaa-Tal Libanons von einem schweren Schneesturm überrascht. Durch den schweren Schneefall war das Lager innerhalb von Stunden völlig von der Außenwelt abgeschnitten und alle Zugangsstraßen waren blockiert. Um die dort lebenden Menschen, die ohnehin schon in extrem ärmlichen Verhältnissen leben, mit dem Nötigsten zu versorgen, sind die Freiwilligen des Libanesischen Roten Kreuzes zu Fuß in das Zeltlager gelangt, um die Flüchtlinge mit Wasser und Nahrungsmitteln zu versorgen.

Dass die Winter im Libanon besonders für oftmals mittelose Flüchtlinge sehr kalt und hart werden können, erfuhren DRK-Kollegen während eines Projektbesuchs in einem Bergdorf im Norden Libanons. Ein syrischer Mann, der vor vier Jahren aus seiner Heimat geflohen ist, erzählte davon, dass er sich im Sommer durch Gelegenheitsjobs halbwegs über Wasser halten kann. Im Winter stellt sich die Situation für ihr jedoch anders dar. Monatelang findet er dann keine Arbeit, denn sowohl in der Landwirtschaft als auch auf Baustellen liegt die Arbeit dann oft brach. Somit ist er dann nicht mal in der Lage seine Schulden, die er noch vom letzten Winter hat, zurück zu zahlen. Ohne Unterstützung weiß er nicht, wie er seine Familie inklusive seiner drei Kinder und dem neugeborenen Baby durch die kalte Jahreszeit bringen soll. Wenn die Kinder dann noch krank werden, ist es besonders schwer Medikamente und Hilfe zu bekommen.
Für viele Familien ist dies schon der dritte oder vierte Winter, den sie in einer notdürftig zusammengebauten Hütte aus Plastikplanen, Holzbrettern und Wellblech im Libanon verbringen, wobei schwere Schneestürme während der Wintermonate oft den Zugang für Hilfsorganisationen erschweren, über die sie sonst Unterstützung erhalten.
Auch in diesem Winter unterstützt das Deutsche Rote Kreuz in Partnerschaft mit dem Libanesischen Roten Kreuz bedürftige Flüchtlinge, die in besonderem Maße der Kälte ausgesetzt sind.
Fotos: DRK
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