Foto: Kirgisische Empfängerin von Winterhilfe

Kirgistan: Wärme für Familie Karybekowa

Am 14.04.2020 von DRK-Team

Kälte in Kirgistan: Hilfsempfängerin vor ihrem Haus

Weil die harten Winterbedingungen in ihrem Heimatdorf Tash-Bashat ihnen zu schaffen machen, sind Kunduz Karybekowa und ihre Familie sehr dankbar, dass sie kürzlich vom Kirgisischen Roten Halbmond und dem DRK Hilfe erhalten haben, um sich vor drohender Kälte zu schützen.

Ein bescheidenes Leben

Kälte in Kirgistan: Kleinkind mit Mütze
Vor allem Kinder – wie Kunduz Karybekowas jüngste Tochter – brauchen Schutz vor Kälte.

Kunduz Karybekowa und ihre Familie führen ein einfaches Leben. Im Dorf Tash-Bashat, rund 30 Kilometer östlich von Naryn-Stadt, wohnen sie nicht nur in der größten Provinz Kirgistans, sondern auch in einer armen abgelegenen Gemeinde. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung in Tash-Bashat leben unter der Armutsgrenze, die bei 900 Soms – knapp 12 Euro – pro Monat liegt. Als Arbeitslose gehört auch die 30-jährige Kunduz Karybekowa dazu. Ihr Mann Taelaytek arbeitet im Dorf als Bauarbeiter, doch sein Einkommen reicht nicht aus, um die Familie zu ernähren. Deshalb erhalten sie vom Staat Beihilfe für ihre Kinder.

Winterhilfe vom Roten Kreuz

Kirgisin mit Kalb vor den Bergen Kigistans
In Tash-Bashat leben knapp 1.400 Menschen. 66 Familien gelten als arm.

Treten in Kirgistan schwere Kältewellen ein, die Temperaturen bis zu -35 Grad Celsius erreichen können, ist Kunduz Karybekowas Familie akut gefährdet, da sie nicht ausreichend Material und Lebensmittel für solche Notfälle vorrätig hat. Weil sie damit nicht allein ist, führen das DRK und der Kirgisische Rote Halbmond mit finanzieller Unterstützung der Deutsche Bank Stiftung ein Projekt zur vorausschauenden Katastrophenhilfe durch. Ziel ist es, bedürftigen Familien schon vor Wetterextremen Hilfe zukommen zu lassen – wie Mitte Januar 2020, als die Temperaturen auf -23 °C zu fallen drohten. Noch vor dem Kälteeinbruch erhielt Kunduz Karybekowa für ihre Familie wärmende Matratzen, Decken und Bodenisolierungsmaterial, aber auch eine elektrische Heizung, Fensterisolierungsmaterial und 245 Kilogramm Kohle. „Ich bin so dankbar, dass ich meine Kinder nun besser vor der Kälte schützen kann“, sagt die 30-Jährige erleichtert.

Kälte in Kirgistan: Verteilung von Winter-Hilfsgütern
Kälte in Kirgistan: Neben Lebensmitteln haben bedürftige Familien in Tash-Bashat Matratzen, Heizgeräte und Bodenisolationsmatten erhalten.

Klirrende Kälte in Kirgistan

Ein Grund für die Armut in der Region rund um Tash-Bashat sind die langen, harten Winter. Mit dem Klimawandel dauern die Kältephasen länger an und die Erträge in der Landwirtschaft als Haupteinkommensquelle der Landbevölkerung sind gering. Selbst Bäume können in der Region schwer wachsen. Die klirrende Kälte macht auch Kunduz Karybekowa und ihrer Familie zu schaffen: „Die Kohle ist einfach zu teuer für uns. Im Winter nutzen wir deshalb nur einen Raum im Haus, den wir zweimal pro Tag mit getrocknetem Dung heizen.“

Entwicklung eines Hausbaus in Kirgistan
Trotz geringem Einkommen arbeitet die Familie beharrlich daran, ein neues, angemessenes Haus zu bauen. Kunduz Karybekowas großer Sohn (Foto rechts) hilft tatkräftig mit.

Ein Blick nach vorn

Trotz aller Herausforderungen im Alltag schauen Kunduz Karybekowa und ihr Mann Taelaytek nach vorn – sie haben ein Ziel: Mit dem, was sie irgendwie aufbringen können, bauen Vater und Sohn nach und nach ein neues Haus für die Familie, das den Winterbedingungen besser trotzen kann. Schließlich sollen die Kinder – vier Mädchen und ein großer Sohn – in einem sicheren Zuhause leben. Bis das neue Haus fertig ist, haben sie es dank DRK-Hilfe zumindest etwas wärmer in ihren gemieteten Räumen.

Kälte in Kirgistan: Hilfsempfängerin lacht.
Kunduz Karybekowa ist erleichtert über die Hilfsgüter vom Deutschen Roten Kreuz.

Dieser Beitrag gehört zu unserer Serie „Ein Projekt – viele Geschichten”. Finden Sie hier weitere Folgen der Serie.

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Fotos: S. Abdujabarov/DRK; N. Chynalieva/DRK

Geschrieben von:

DRK-Team
Als DRK-Team stellen unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Online-Redaktion des Deutschen Roten Kreuzes Persönlichkeiten oder Schicksale vor und führen Interviews.

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