Der 19. November ist internationaler Welt-Toilettentag. Grund auch für uns hier in Togo, um Rückschau zu halten auf unser Latrinen-Projekt. Was haben die Toiletten im praktischen Leben der Dorfbewohner verändert?
Wie in vielen ländlichen Regionen Afrikas sind in Togo die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und das Abwasser-Management oft mangelhaft. Trinkwasser ist in vielen Dörfern nur eingeschränkt zugänglich. Die Notdurft wird meist im Freien verrichtet, was nicht selten zu hygienebedingten Krankheiten wie Durchfall, Cholera und Typhus führt. Nur 12 % der ländlichen Bevölkerung haben Zugang zu Toiletten!

In 60 Dörfern der Region Maritime im Süden von Togo rückten wir dem Problem praktisch zu Leibe. Ziel eines von der EU finanzierten Projektes des Deutschen Roten Kreuzes war, die Trinkwasserversorgung und Hygiene in den Dörfern zu verbessern. Neben rund 66 Brunnen wurden dabei bis 2015 über 2.200 Familien- und Schul-Latrinen gebaut.
Trennen, trocknen und verwerten: So funktionieren die EcoSan-Latrinen
Die Schul-Latrinen sind besonders ökologisch ausgerichtete EcoSan-Latrinen und so gebaut, dass feste und flüssige Bestandteile jeweils getrennt voneinander gesammelt werden.

Der Urin kann bereits nach einem Monat, gemischt mit Wasser, zur Düngung eingesetzt werden. Die Fäkalien andererseits trocknen und kompostieren 6 bis 8 Monate, abgeriegelt in einer Kammer unter der Toilette, mit Hilfe der hohen Außen-Temperaturen.

Dadurch werden alle Krankheitserreger abgetötet, und das Endprodukt steigert als wertvoller organischer Dünger umweltfreundlich und kostengünstig die Erträge der Familienfelder.


Sauberkeit und Hygiene: Die Mütterclubs machen den Unterschied
Neben den baulichen Maßnahmen ging es aber auch darum, in Schulungen die Themen Gesundheit und Hygiene insgesamt zu vermitteln. Die Ausbilder des Togolesischen Roten Kreuzes stützten sich dabei auf die im Rahmen des Projektes gegründeten Mütterclubs.

Heute, nach knapp zwei Jahren ist es schön zu sehen, wie die ehemaligen Projektdörfer tatsächlich viel sauberer geworden sind. Die Mütterclubs organisieren, dass herumliegender Müll in regelmäßigen Dorfputz-Aktionen beseitigt wird.

Es wird darauf geachtet, dass die Duschen ordentliche Sickergruben haben, so dass kein stehendes Wasser die Verbreitung der Malariamücken begünstigt. Die Latrinen werden zu 90 – 95% genutzt und sind in gutem Zustand.
Vor allem die Frauen berichten uns von den vielen Vorteilen, die die Latrinen für sie und ihre Kinder hätten: Sie müssen nun nicht mehr hinaus in den Busch, um ihre Notdurft zu verrichten.

Vor allem bei Nacht oder in der Regenzeit sind sie damit auch nicht mehr der Gefahr von Schlangenbissen ausgesetzt. Seit das Dorf sauberer ist, haben die Kinder auch weniger Durchfall.
Kostengünstig und organisch: Der Dünger aus den Latrinen steigert die Erträge
Durch ein vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit seit 2015 finanziertes Projekt im Rahmen der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“, das genau bei diesen EcoSan-Latrinen ansetzt, haben wir die Chance, die Dörfer auch weiterhin bei der korrekten und konsequenten Nutzung unterstützend zu begleiten: Jetzt wird dieser bei der Nutzung der Latrinen entstehende organische Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt, um die Erträge und damit die Ernährungssicherheit der Familien zu steigern.
Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes konnten die anfänglichen kulturellen Vorbehalte angesichts des „Toiletten-Düngers“ durch technische Begleitung der Mütterclubs und praktische Unterstützung nach und nach abbauen. Heute sind die Frauen und ihre Familien überzeugte Nutzer!
Fotos: DRK / Andrea Kehrwald
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Verein Togo-Freunde Hannover e.V. engagiert sich auch (u.a.) für die Verbesserung der hygienischen und damit gesundheitslichen Bedingungen in Togo. Das Thema Latrinenbau ist sehr aktuell. Recherchen unserer Kontaktpersonen vor Ort sprechen von einem Scheitern der EcoSan-Methode in Togo. Deshalb bitte ich uns Namen von Ortschaften zu nennen, in denen die Trennmethode angewandt wird. Wir würden gern unseren Kontaktpersonen in Togo Adressen nennen können um sich vor Ort zu informieren. Herzlichen Dank im Voraus
Angelika Schammert-Prenzler, Vorsitzende TFH e.V.
http://www.togofreunde.de
Sehr geehrte Frau Schammert-Prenzler,
wir hatten heute zufällig Besuch von der DRK-Mitarbeiterin, die die Projekte im Togo betreut. Sie erzählte uns, dass die EcoSan-Latrinen nach anfänglicher Unsicherheit in Bezug auf die Hygiene sehr gut angenommen werden.
Woher haben Sie denn die anderslautenden Informationen bekommen? Das würde unsere Projektleiter im Togo natürlich interessieren.
Sie können sich auf jeden Fall gerne in Togo informieren und müssten dazu eine E-Mail an cra.togo.cca@gmail.com schreiben.
Viele Grüße,
Anne Wispler vom DRK-Webteam (030 85 404 -128)
Ich möchte mehr erfahren, um Ihre Erfahrungen im Benin umzusetzen. Gern auch in Zusammenarbeit mit Ihnen.
Mehr über uns: http://www.buergerkomitee-steinhagen.de
Liebe Frau Kunter,
wie haben Sie sich denn einen Austausch vorgestellt?
Viele Grüße vom DRK-Onlineteam